Scham, die tabuisierte Emotion

Scham ist eine schmerzhafte, oft übersehene Emotion, die in jeder Begegnung, in jeder Arbeit mit Menschen akut werden kann, etwa in Beratung, Therapie, Supervision oder Coaching, wenn Klient*innen sich für ihre Herkunft, Fehler oder Hilfsbedürftigkeit schämen.

Unerkannte Schamgefühle können z. B. zu Depression, Rückzug oder Sucht führen – oder in Zynismus, Trotz oder Aggression umschlagen. Daher ist es für alle, die mit Menschen arbeiten, wichtig, Scham zu erkennen. Denn mit Menschen zu arbeiten, bedeutet immer auch, Zeug*in und Begleiter*in von Scham zu sein.

Am Fachtag werden grundlegende Informationen über Scham und Würde vorgestellt. Was passiert bei Scham (Neurobiologie) und wie zeigt sie sich? Häufig wird sie durch andere, weniger unerträgliche Verhaltensweisen ersetzt („maskiert“).

Ziel des Fachtages ist, zu vermitteln, dass Scham eine „mächtige“ Emotion ist und worin die Herausforderung besteht, sie zu begleiten. Insofern liegt der Schwerpunkt des Fachtages auf der problematischen Seite der Scham.