autobahnuniversität / Hansjörg Ebell - Selbsthypnose in einem Gesamttherapiekonzept für Krebskranke mit starken Schmerzen

Hansjörg Ebell ist nicht nur einer der großen Pioniere Klinischer Hypnose und Hypnotherapie, insbesondere in medizinischen Kontexten, sondern auch einer derjenigen, die stets nachhaltig Forschung betrieben und sich um den wissenschaftlichen Dialog gekümmert haben. Sein jüngstes, gemeinsam mit Michael E. Harrer verfasstes Buch Hypnose und Achtsamkeit in der Psychoonkologie zeigt überzeugend die höchst professionelle Anwendung der vielseitigen Möglichkeiten Klinischer Hypnose in medizinischer Behandlung und, nicht zuletzt, klinischer Kommunikation.
Beim 2. Europäischen Kongress für Ericksonsche Hypnose und Psychotherapie nach Milton H. Erickson, der 1995 in München stattfand und von der Autobahnuniversität dokumentiert wurde, stellte Hansjörg Ebell eine Studie der interdisziplinären Schmerzambulanz am Münchner Klinikum Großhadern zur Selbstanwendung von Hypnose seitens der Patient:innen vor.
Im Schlussteil des Kurzvortrages beschreibt Ebell in klaren Worten die große Bedeutung der therapeutischen Beziehung bei der Anleitung zur Selbsthypnose. Er geht dabei von zwei Grundprinzipien Milton H. Ericksons aus: 1. Utilisation; Ebells Wortvorschlag fürs Deutsche ist "Verwendung", und 2. Es tauchen, gemäß einer inneren Ökologie, psychophysiologisch bei Patient:innnen diejenigen Trancen auf, die es gerade braucht; sog. "naturalistische Trancen". Diese Trancen zu nutzen, nicht angestrengt technisch herbeigeführte, erfordert von den Behandler:innen, vertrauensvoll auf vorhandene Ressourcen gehen. "Abgegrenzte Nähe", so bezeichnet Ebell die dafür notwendige, heilsame Beziehungsgestaltung. Es geht darum, auszuhalten, im Prozess mit Patient:innen da zu sein und da zu bleiben, auch wenn man selbst keine Gestaltungsmacht hat, sondern eher auf Geschehen setzen muss. Techniken, Interventionen usw. werden nur wirksam unter Verzicht auf einfache Kausalitätskonzepte.


Hansjörg Ebell, Dr. med., Facharzt für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Facharzt für Anästhesie, Lehrtherapeut für Hypnose (DGH, MEG, SMSH, Bayerische Landesärztekammer); noch tätig als Supervisor für Schmerztherapie, Psychoonkologie, Palliativmedizin. Arbeitete bis 2013 in eigener Psychotherapiepraxis.



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