Das Ende des neoliberalen Schreckens?

Seit ca. 1994 schreibe ich, selbst wenn es auch nur am Rande zum jeweiligen Thema passen könnte, dass die von Ronald Reagan und Margaret Thatcher initiierten neoliberalen und marktfundamentalistischen Ansätze der Wirtschaftspolitik nicht nur reine Ideologie sind, sondern darüberhinaus auch noch idiotisch. Märkte funktionieren nun einmal - auch ohne, dass es dazu irgendeiner Verschwörung bedürfte - nach dem Matthäus-Prinzip ("Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen"). Das tun sie einfach deswegen, weil es Kommunikationssysteme sind, und in denen steuert die Fokussierung der Aufmerksamkeit die Selektion, d.h. was bekannt ist, wird noch bekannter, was  unbekannt ist, bleibt (mit großer Wahrscheinlichkeit) unbekannt... Das führt dann dazu, dass die Reichen immer reicher werden usw. und schließlich zur Spaltung der Gesellschaft. All das war vorhersehbar, aber die Mehrzahl der Ökonomie-Professoren mit ihrem schlichten Menschenbild ("homo oeconomicus") hat etwas anderes gepredigt, und die Politiker sind ihnen nachgelaufen.


Jetzt scheint sich das ein wenig zu ändern, wenn sogar innerhalb des IWF, dieser neoliberalen Missions- und Kolonialisierungstruppe, Papers verfasst und publiziert werden, die ideologiekritisch sind (siehe link unten zu einem Artikel im Guardian). Allerdings dürfte der Weg von solch einem Paper zur Änderung der IWF-Politik noch weit sein...


 


Quelle: Austerity policies do more harm than good, IMF study concludes | Business | The Guardian