Brexit/Schottland

Die stockenden Austrittsverhandlungen zwischen der EU und UK haben in den letzten Tagen wieder vermehrt Aufmerksamkeit gewonnen. Während Boris Johnson in seiner Sonntagskolumne gegen Theresa Mays Vorschläge zum Teil im gemeinsamen Markt zu bleiben ("Weisse Fahne" gezogen statt zu kämpfen), die von Herrn Barnier, der für die EU verhandelt, rundweg abgelehnt wurden, wird hier in Schottland wieder über ein neues Referendum über die Unabhängigkeit in den Tageszeitungen von heute philosophiert.


Mir scheint, dass nicht allein aktuelle ökonomische Überlegungen eine wichtige Rolle bei der Frage, ob Schottland sich für EU oder UK entscheiden wird, spielen wird, sondern die seit Jahrhunderten bestehende Rivalität ein gehöriges Gewicht in die Waagschale bringen wird. Es ist eine Art der abgrenzenden Beziehung, der Betonung des Unterschieds und der getrennten Identitäten,  von der man auf dem Festland nur wenig ahnt.


Auf jeden Fall dürfte die Angelegenheit mit einem EU-UK-Vertrag noch kein Ende finden.