Die Krankheiten der Kurie (und anderer Hierarchen)

Der neue Papst macht mir zunehmend Freude. Gestern hat er die Kurie abgekanzelt - in wunderbarer Form. Er hat, was bei Weihnachtsfeiern eher unüblich ist, die Führungskräfte seines Ladens, d.h. die Vertreter der Kurie, ins Gebet genommen. Was er ihnen vorgeworfen hat, findet man allerdings auch bei Führungspersonen vieler anderer großer Organisationen. Die Charakterisierung einiger ihrer "Krankheiten" (sein Begriff) haben mir besonders gut gefallen:


Sich unsterblich und unersetzlich zu fühlen.


Mangel an Selbstkritik.


Unkoordiniert nebeneinander her arbeiten.


"Spiritueller Alzheimer", bei dem nur im Hier und Jetzt gelebt wird und man zukunftsblind die selbst geschaffenen Götzen verehrt.


Das Streben nach Ehrentiteln etc. das wichtigste Ziel im Leben ist.


"Existentielle Schizophrenie", d.h. die Scheinheiligkeit der Mittelmäßigen, die ein Doppelleben führen.


"Terror des Geschwätz", d.h. die Feigheit direkt zu sagen, was man denkt und meint.


Unterwürfigkeit gegenüber Vorgesetzten.


Mit Trauermine durchs Leben zu gehen... (und das von anderen erwarten).


Materielle Gier.


Die Bildung "geschlossener Kreise", die gemeinsam ihre Interessen auch gegen die  Gemeinschaft durchsetzen wollen.


Das Streben nach Macht durch Rufmord und Diffamierung.


Zu viel Arbeiten...


Alles Punkte, wie mir scheint, die man ohne große Bauchschmerzen unterschreiben kann. Die Einzelheiten und viel detaillierter hier nachzulesen:


Papst Franziskus: Die Liste der "15 Krankheiten der Kurie" | ZEIT ONLINE.