Dieselregierung

Dass Regierungen sich bemühen, die Arbeitsplätze in ihrem Land zu erhalten, ist nicht wirklich zu beklagen. Dass sie mit dem (vermeintlichen) Schutz der eigenen Industrie oft paradoxe Effekte erzielen, ist aber vielleicht nicht zur Genüge bekannt.


Ein Beispiel dafür dürfte - so ist zu befürchten - die Kumpanei der diversen Bundesregierungen (egal welcher Partei) mit der Autoindustrie sein. Dass alle Augen zugedrückt wurden, wenn es um die Abgasreinigung ging, dass in Europa niedrigere Standards um der dicken in Deutschland produzierten Autos willen verhindert wurden usw., sind Beispiele, wie kurzfristige Cleverness langfristig zum Problem wird.


Die Chinesen, welche die dort mit bloßem Auge sichtbare Luftverschmutzung durch Autos nicht leugnen können (die Bevölkerung hustet ihnen da schon lange was, wenn auch leider nur wörtlich, nicht metaphorisch), sind in der Entwicklung inzwischen wohl weit voraus. Das Risiko ist groß, dass durch die wohlwollende "Aufsicht" über die KfZ-Industrie hier die Entwicklung verschlafen wurde...


Wenn das der Fall sein sollte (und die Statements der Auto-Bosse machen nicht wirklich optimistisch, und die von Politikern wie Seehofer, der Subventionen für Diesefahrzeuge fordert, erst recht nicht), dann heisst es: Deutsche Autoindustrie r.i.p. (=rest in pieces).