Flüchtlings-Hysterie

Wenn man mal nüchtern auf die Zahlen schaut, dann ist Angela Merkels Behauptung "Wir schaffen das!" zwar noch nicht zu hundert Prozent realisiert, aber wir sind auf dem Weg dahin. 25% aller der 2015 gekommenen Flüchtlinge haben inzwischen einen Arbeitsplatz. Und die von der CSU geforderte Obergrenze für Zuwanderer (200.000/Jahr) ist 2017 nicht einmal erreicht worden (185.000). Warum also jetzt diese Hysterie?


Die Erklärung ist, dass man offenbar immer einen Außenfeind braucht, wenn man intern in Schwierigkeiten kommt. Das gilt für Herr Orban, der gar keine Flüchtlinge oder Migranten im Land hat, und seine Wahlkämpfe fast nur mit der Angst vor Flüchtlingen bestreitet. Dass er damit wirklich seine Wahlen gewinnen konnte, spricht nicht unbedingt für die Intelligenz des ungarischen Wahlvolks. Orban lenkt von der internen Korruption ab, wie Insider zu berichten wissen.


Es stellt sich die Frage, wovon denn nun die CSU ablenken will. Wahrscheinlich, so meine Hypothese, von der schwachsinnigen Politik, die sie im Bund gemacht hat. Statt die Kindergärten gut auszustatten (unheimlich viele Eltern suchen einen KiTa-Platz) bekommen Mütter, die ihre Kinder zuhause lassen und ihnen die institutionalisierte Frühförderung verweigern, dafür Geld. Alexander Dobrindt war als Verkehrsminister eine Katastrophe. Ich sage nur PkW-Maut (da ich hier nicht persönlich werden will, schreibe ich nicht über seine geschmackvollen Anzüge).


Eigentlich hat die CSU keine positiven Beiträge zur Bundespolitik vorzuweisen. Und im Land Bayern, wie sieht es da aus? Keine Ahnung. Aber irgendwas muss ziemlich im Argen liegen, sonst müsste sie jetzt nicht dieses hysterische Theater aufführen...