Hallo SPD, Du brauchst neue wirtschaftspolitische Konzepte!

Das Elend der westlichen Gesellschaften - inklusive des Aufstiegs der Rechtsradikalen und der Populisten (falls man die überhaupt unterscheiden kann) -, hat m.E. seine Ursachen in der allgemeinen Akzeptanz neoliberaler wirtschaftswissenschaftlicher Konzepte. Man könnte sie auch als marktreligiös oder marktfundamentalistisch bezeichnen, oder schlicht: der Main-Stream-Volkswirtschaft folgen. Sie sind, wie ich persönlich finde, das wenigst intelligente System oder Modell, das mir im Bereich aller akzeptierten Wissenschaften bekannt ist. Es ist einfach idiotisch. Aber diese Bewertung ist natürlich kein statthaftes Argument in einer sachlichen Auseinandersetzung. Deswegen verweise ich hier auf das aktuelle Buch von Stephan Schulmeister, Emeritus für Volkswirtschaft an der Uni Wien, der darin aus wissenschaftsttheoretischer und empriischer Sicht diese Konzepte auseinander nimmt und Alternativen entwickelt ("Der Weg zur Prosperität"). Ein lesenswertes Buch (obwohl es nicht im Carl-Auer-Verlag erschienen ist).


Der Niedergang der SPD hat begonnen, als Gerd Schröder blöder- (wenn auch verständlicher-)weise die neoliberalen Konzepte zur Grundlage seiner Wirtschaftspolitik gemacht hat. Agenda 2010 hat zur Gründung der Links-Partei geführt, und in der Folge dann zu all den "Großen" Koalitionen, bei denen nicht mehr zwischen CDU- und SPD-Politik unterschieden werden konnte.


Jetzt ist es an der Zeit, die neoliberalen Prämssen des Wirtschaftens über Bord zu werfen und mit neuen Konzepten dem Wähler und der Wirtschaft zu begegnen. Denn die Wirtschaft bzw. das wirtschaftliche Sein bestimmt das Bewußtsein. Hier bedarf es der Änderung. Denn Politik muss sich der Frage stellen: Wie wollen wir leben? - und sie beantworten. Dazu könnte Stephan Schulmeister Hilfestellung leisten, der meines Wissen der profilierteste VWler ist, der eine systemische und daher - wie ich ganz objektiv hier mal feststellen kann - intelligente Sicht auf die Wirtschaft hat.


Also, liebe Andrea Nahles, ruf mal bei Herrn Schulmeister an!