Händel Sonaten

Sage keiner, dass es keinen Fortschritt gäbe.


Bis vor anderthalb Stunden war ich in Witten auf dem Kongress für Familienunternehmen, den ganzen Tag in irgendwelchen Workshops oder auch auf dem Podium diskutierend. Ich war die letzten zwei Tage so damit beschäftigt, durch den Tag zu kommen, dass ich gar keine Chance hatte, irgendwelche Gedanken zu denken, die nicht unmittelbar mit dem Durch-den-Tag-Kommen zu tun hatten. Gespräche, Kontakte, Essen, Trinken usw., fast ausschließlich Außenorientierung.


Jetzt sitze ich im ICE und höre seit einer halben Stunde mit einem ganz guten Kopfhörer Violin Sonaten von Händel. Augen zu, das Zuggeräusch kaum zu hören, weit weg von allem, die Gedanken können endlich wieder ziellos treiben... Ich liebe die Technik.


Eine uniformierte Frau (Schaffnerin oder heißt es jetzt Servicemitarbeiterin?) reißt mich aus meiner Abgeschiedenheit, rüttelt an meiner Schulter, und fordert mich, ohne jede Sensibilität auf, meine Fahrkarte zu zeigen.


Da ich nun eh schon wieder mit Anderen beschäftigt bin, kann ich auch gleich was für die Kehrwoche schreiben, das ich nachher dann ins Netz stellen kann, Schularbeiten erledigen, archetypisches Muster...


Das war’s für heute.


Und jetzt weiter: Händel suchen.