Houellebecq

Es ist wirklich ein ziemlich intelligentes und gut lesbares Buch ("Unterwerfung"), das Michel H. da geschrieben hat. Und es ist in keiner Weise antiislamisch. Wenn es in irgendeiner Hinsicht decouvrierend oder gar denunziatorisch ist, dann in Bezug auf die aktuelle Geisteslage in westlichen Ländern, beispielhaft dafür die gegenwärtige intellektuell-literarische Szene in Frankreich.


Der Wunsch, sich zu unterwerfen, wird vom Islam bedient. Ein islamisches Regime bringt den prinzipienlos und gelangweit vor sich hinvögelnden opportunistischen Intellektuellen vielfältige Vorteile: angesehene Stellungen und Gehälter, Sicherheit, und mehrere unterwürfige Frauen (eine Mittvierzigerin für den Haushalt, eine Fünfzehnjährige fürs Bett und noch ein paar altersmäßg dazwischen für was auch immer).


Eigentlich ist das ein Buch über die beschissene Lage der Frauen, in welchem kulturellen Kontext auch immer. Ob der Sorbonne-Professor nun seine jungen Studentinnen vögelt oder eine der ihm zugeführten Zweit- und Drittfrauen macht eigentlich keinen großen Unterschied...