IS = Flusensieb für "gescheiterte Existenzen"

Wenn man sich den Lebenslauf von "islamistischen" Selbstmordattentätern und auch denen, die sich nicht sofort in die Luft gesprengt haben (wie dem Berliner Attentäter) anschaut, dann wird deutlich, dass diese Leute schon in ihren Heimatkulturen nicht integriert waren. Integriert soll dabei heissen: Sie fühlen sich als Teil einer Gemeinschaft (welcher auch immer), deren Spielregeln sie akzeptieren, d.h. sie erleben sich als zugehörig und ihre persönliche Identität ist an diese Kultur (oder Subkultur) gekoppelt.


Sei es der Tunesier, der in Berlin den Lastwagen in den Weihnachtsmarkt gefahren hat (ich kann mir seinen Namen nicht merken, da ich wahrscheinlich unbewußt solchen Leuten nicht die mit der Namensnennung  und -erinnerung verbundene Anerkennung gewähren will), seien es die Bataclan-Attentäter in Paris oder die in Brüssel, sie alle hatten Vorstrafen, waren Kleinkriminelle, die nicht erst als Migranten aus der Gesellschaft, in der sie lebten - sei es in Tunesien, sei es in den Banlieus von Paris oder in Molenbeek - ausgestiegen bzw. gar nicht erst eingestiegen sind und sie zum Feind erklärt haben. Dem Islam fühlten sie sich - wenn man den Berichten der Angehörigen glauben darf - nicht verpflichtet, ja, sie waren nicht einmal gläubige Muslime.


Es waren Personen, die man umgangssprachlich als "gescheiterte Existenzen" bezeichnen würde, und in der klassischen psychiatirschen Diagnostik als "Psycho"- oder "Soziopathen". Menschen, die sich selbst über alle sozialen Belange stellen und an Macht über andere interessiert sind. Da man aber - es gibt keine instruktive Interaktion - andere Menschen nicht dazu zwingen kann, einen anzuerkennen oder gar das zu tun, was man von ihnen gern getan sähe, bleibt nur die destruktive Interaktion. Die funktioniert auch einseitig, ohne Einverständnis der anderen Menschen. Außer der Bestätigung der eigenen Größenideen kommt dabei allerdings nichts Positives heraus, doch das genügt ja...


Das ist natürlich eine sehr individuumbezogene Erklärung, und damit ist nicht das Phänomen IS erklärt. Das hat ja eher damit zu tun, dass im Irak ein Machtvakuum geschaffen wurde durch die westlichen Interventionen. Unter Saddam Hussein wäre das nicht passiert... Doch die Frage, warum sich jemand für den IS, mit dem ihn ideologisch nichts verbindet, in die Luft jagen lässt, ist für mich eine psychologische Frage.


Die Attraktion islamistischer Ideologien (es sind ja verschiedene) besteht ja offenbar darin, dass sie dem Bilanz-Selbstmord "gescheiterter Existenzen" einen Sinn zu verleihen scheinen. In diesem Leben werden sie es eh zu nix mehr bringen, aber sie können mit dem Selbstmord noch in die Geschichte eingehen oder, falls an den Versprechungen doch was dran sein sollte mit den x Jungfrauen, sind sie auf der sicheren Seite (obwohl das wohl kaum einer dieser abgewichsten Kleinkriminellen glauben dürfte). Mit einem großen Auftritt abtreten, das ist das narzisstische Ziel. Daher ist es sicher keine Zufall, wenn der Berliner Attentäter seine Visitenkarte für den Fall zurück gelassen hat, dass er es nicht schafft, sich selbst mit den unschuldigen Weihnachtsmarktbesuchern ins Jenseits zu befördern. Man sollte ihn finden und töten.


Der IS bietet all denen, die nirgends dazugehören, eine fiktive Zugehörigkeit zur Partei derer, die kaputt machen wollen, was sie (angeblich) kaputt macht (bekanntes Motto, oder?). Islamisten sind das alles nicht, deshalb am Anfang meines Textes die Anführungsstriche. Nicht mal das sind sie...