Münkler-Watch

Herfried Münkler ist einer der von den Medien geliebten Politologen. Er vertritt immer mal wieder ziemlich - nun, ich will es mal vornehm ausdrücken - diskussionsbedürftige Thesen. Jetzt ist er zum Gegenstand einer Internet-Kampagne geworden, in der er des Antisemitismus und ähnlich unappetitlicher Ansichten beschuldigt wird. Da diese, offenbar von Studenten angezettelte, Aktion anonym erfolgt, kann er sich mit seinen Gegnern nicht face-to-face auseinandersetzen. Was schade und problematisch ist.


Er selbst fühlt sich, wenn man den mit ihm sympathisierenden Medien glauben darf, gemobbt.


Ich finde solche Aktionen ebenfalls nicht sauber und ziemlich feige. Und deswegen genießt Herr Münkler auch meine Solidarität, deren ich ihn hiermit versichere, obwohl ich ihn, den Herrn Münkler, ehrlich gesagt, ziemlich unerträglich finde. Ich war mal zu Beginn des Irak-Krieges mit ihm in einer Fernsehdiskussion und ich erinnere mich noch seiner Begeisterung für George W., weil der versprach, eine bzw. die amerikanische Hegemonie (wieder) herzustellen. Ich fand seine Argumente damals ziemlich schlicht (und die Geschichte hat ja gezeigt, dass es mit der Hegemonie nicht so weit her war/ist). Außerdem fand und finde ich ihn ziemlich eitel, was mir auch nicht so sympathisch erscheint.


Aber, um es noch einmal zu betonen: Ich kämpfe jederzeit dafür, dass jedermann seine mehr oder weniger intelligenten oder dummen Ansichten ohne Zensur öffentlich äußern kann, ohne Sorge haben zu müssen gemobbt zu werden (es lebe der Streit der Meinungen). Und es sollte jeder auch das Recht haben, seiner Eitelkeit öffentlich zu frönen, soviel er kann und will... Anonyme Rufmordkampagnen hingegen finde ich - wen immer sie betreffen mögen - inakzeptabel.