Trayvon Martin

Da die Presse ausführlich in den USA über das Gerichtsverfahren gegen Herrn Zimmermann, der o.g. unbewaffneten Jungen im Kapuzenpullover aus nächster Nähe "in Notwehr" erschossen hat, berichtet hat, kann man wohl davon ausgehen, dass der Prozess den Regeln der US-Prozessordnung gemäß abgelaufen ist.


Dass ein Afro-Amerikaner im umkehrten Fall verurteilt worden wäre, scheint tortzdem keine unstatthafte Vermutung. Denn schon die Polizei hätte von Anbeginn anders agiert.


Aber lassen wir mal all die möglichen rassistischen Hintergründe der Tat wie des Urteils beiseite, schauen wir auf die Tatsache, dass hier jemand in seiner Eigenschaft als Mitglied einer Bürgerwehr geschossen hat.


In den USA gelten m.E. unziviliserte Gesetze, wenn es erlaubt ist, dass sich Bürger bewaffnen und als Akt der Selbsthilfe auf Streife gehen. Denn das Mass des zivilisierten Staates ist das staatliche Gewaltmonopol, das seinerseits durch Verfahren der Checks and Balances kontrolliert und in Zaum gehalten wird.


Wenn es erlaubt ist, dass Bürger sich bewaffnen, um ihre Vorgärten zu verteidigen, dann ist es nur ein kleiner Schritt zur Selbstjustiz, in deren Rahmen dann Kapuzenpulloverträger prophylaktisch erschossen werden, weil sie prinzipiell verdächtig sind. Nicht mehr als ein Akt der Prävention, der vorbeugenden Verbrechensbekämpfung...