Trump und seine Berater

Es sind ja nicht wenige Leute, die Zweifel an der Zurechnungsfähigkeit oder zumindest der politischen Kompetenz von Donald Trump haben (ich persönlich halte ihn für einen ausgemachten Idioten - und die Leute, die ihn gewählt haben, auch - aber das muss ich hier ja nicht extra noch einmal betonen). Üblicherweise lassen sich die Inkompetenzen von Machthabern (sei es ein König oder Kaiser, ein US-Präsident oder auch der Erbe eines Familienunternehmens) dadurch kompensieren oder zumindest in ihrer destruktiven Wirkung begrenzen, dass kompetente Berater an seine Seite gestellt werden.


Das ist bei Trump leider nicht der Fall. Er hat sich mit Beratern umgeben, an deren Weisheit schon seit Jahren Zweifel bestehen. Da ist John Bolton, der schon als UN-Botschafter George W. Bushs eine katastrophale Politik befördert hat: den Einmarsch in den Irak. Eine politischen Strategie, der wir nun die Flüchtlingsproblematik, die dauerhaften Kämpfe im Nahen Osten, den IS usw. zu verdanken haben. Sein Ideal für die Lösung des Nord-Korea-Problems ist das Libyen-Modell (ein weiterer Staat, in dem die USA zur Herstellung chaotischer Zustände beigetragen haben).


Trumps Wirtschaftsberater ist nun Larry Kudlow, ein Fernsehjournalist. Ich habe dessen Sendungen während der letzten 20 Jahr immer mal wieder gesehen. Der Erfolg seiner Vorhersagen oder auch nur Beurteilungen der wirtschaftlichen Lage bewegte sich nicht mal in der Bandbreite dessen, was aufgrund zufälliger Treffer zu erwarten gewesen wären. Jetzt hat er die Ausfälle Trumps gegen Trudeau als "Stich in den Rücken" Trumps gekennzeichnet, weil Trudeau Trump in der Beziehung zu Kim bei dem morgen beginnenden Treffen als schwach erscheinen lasse. So einen Quatsch habe ich selten gehört. Als ob Kim seine Einschätzung Trumps davon abhängig machen würde, ob Trump von einen westlichen Regierungschef widersprochen wird oder nicht. Diese Einschätzung zeigt aber, dass Trump denkt, er habe Kim durch Machtdemonstrationen "zur Raison" gebracht. Auch das scheint mir sehr fragwürdig. Ich denke eher, dass Kim gut einzuschätzen weiss, mit welch inkompetentem Gegenüber er zu tun hat und die Chance zu nutzen sucht...


Das Problem von Trump ist offenbar nicht nur, dass er selbst nicht unbedingt der Schlaueste ist, sondern drarüberhinaus, dass er sich mit Leuten seines eigenen intellektuellen und moralischen Kalibers umgibt.