Weißrusslands Wahlfälscher

Dass man als lange beschäftigter und im Amt gealteter Diktator - wie manche Beamte - nicht gern vorzeitig in Pension geschickt wird, verstehe ich ja. Und dass man dazu Wahlen fälscht, ist im Rahmen meiner sicher beschränkten Empathie-Fähigkeiten auch noch einfühlbar. Aber, dass man sich dann einen Sieg mit 80% der Stimmen bescheinigen lässt und der Gegenkandidatin 9% zuschreibt, scheint mir so etwas von blöd, dass es mich geradezu erschüttert (armes Weißrussland, von  Idoten regiert zu werden, die nicht mal gescheit fälschen können).


Solche Wahlergebnisse sind nur bei der Wahl von Parteivorsitzenden plausibel, wenn die Delegierten nach außen ihre Geschlossenheit signalisieren wollen, um den Gegner zu erschrecken. Aber dabei folgt man der politischen Freund-Feind-Unterscheidung (d.h. politischer Freund/Feind), durch die gesellschaftliche Konflikte und Ambivalenzen auf unterschiedliche Parteien aufgeteilt bzw. als Konflikte zwischen Parteien inszeniert werden, die dann jeweils ihre Ambivalenzfreiheit und klare Zielorientierung durch solch eiin Wahlergebnis  demonstrieren können. Aber in einer Wahl der ganzen Bevölkerung solch ein Wahlergebnis zu behaupten, ist gleichzusetzen mit der offiziellen Bekanntmachung, dass man keinerlei Anspruch erhebt, in einem demokratischen (=pluralen) System zu leben.


Mir scheint, die Wahlfälscher von Herrn Lukaschenko sollten mal einen Fortbildungskurs bei erfolgreichen Kleinkriminellen - z.B. Betrügern, die Omas um ihre Rente bringen - machen. Die würden ihnen sicher beibringen, dass es bei Betrügerein immer darum geht, plausible Storys zu erzählen bzw. Daten zu produzieren, die zu solche Geschichten passen. In der Hinsicht wäre ein Wahlergebnis von 53,9%  für Lukaschenko und 40,7 für die Gegenkandidatin immer noch brillant gewesen und vielleicht auch für den einen oder anderen glaubhaft.


Putin macht das besser....