Wie funktioniert Populismus…

Gemeinsam mit Prof. Dieter Roth, der lange Zeit die Forschungsgruppe Wahlen leitete und im ZDF vorhergesagt hat, wie die Wahlen in Deutschland ausgehen werden, bzw. kommentierte, wie sie dann wirklich verlaufen sind, und der das immer noch wunderbar funktionierende ZDF-Politbarometer erfunden hat, habe ich einen Abend bei den „Grünen“ in Schriesheim (einem Vorort von Heidelberg) gestalten dürfen.


Ich habe zunächst meine Thesen zum Populismus skizzieren können („Volk“, wie Populisten den Begriff gebrauchen: eine intern unidfferenzierte Einheit, die nicht durch irgendwelche eigene Merkmale definiert ist, sondern durch all das, was sie nicht ist – Migrant, Muslim, homosexuell, farbig, fremd, versifft usw; Konflikte sind daher immer nur zwischen innen – wir – und außen – alle anderen; „Volk, wie die repräsentative Demokratie den Begriff versteht: eine intern hochdifferenzierte soziale Einheit, in der die Interessen unterschiedlicher Gruppen aufeinander stoßen, d.h. es gibt immer und unvermeidlich interne Konflikte, für die Prozeduren der Entscheidungsfindung und -veränderung im Laufe der Geschichte entwickelt worden sind, die dafür sorgen, dass im optimalen Fall – was natürlich nie wirklich ganz und gar der Fall ist -, niemand durch den Rost fällt), dann hat Prof. Roth meine Thesen mit empirischen Daten (wir hatten das nicht abgesprochen) belegt.


Da die erste Veranstaltung in dieser Reihe von AfD-lern mehr oder weniger gesprengt oder zumindest die Debatte von ihnen monopolisiert worden war, hatte ich mich auf eine heftige Auseinandersetzung gefreut. Aber…. keiner der – nach meinen Informationen – anwesenden Agitatoren hat den Mund aufgemacht. Sie sind eher gegangen – und vom Büchertisch sind drei Exemplare meiner „Anleitung zum Populismus“ geklaut worden. Als ob die das nötig haben....