Würdelos

Dass Theresa May nicht in die Geschichte als eine(r) der erfolgreichen Premierminister(innen) Groß-Britanniens eingehen wird, ist sein längerer Zeit klar. Sie hat es versäumt für die Brexit-Verhandlungen die parteipolitische Brille abzulegen und eine nationale, die Spaltung des Landes, wenn nicht überwindende, so doch ein wenig überbrückende, Perspektive einzunehmen und mehr als nur ihre eigenen Parteifreunde (=Todfeinde) in die Konzeptualisierung und Verhandlung des Brexit einzubeziehen.


Dennoch dürfte sie Spuren in der Geschichte hinterlassen, denn sie war es, die - gleich nach dessen Amtsantritt - in schamlosem und kurzsichtigem Opportunismus Donald Trump zu einem Staatsbesuch eingeladen hat. So wird nun die Welt im Fernsehen Zeuge, wie die Queen und ihre Familie sich in den Sumpf begeben muss, um mit diesem Gangster und Betrüger Small-Talk zu machen und all die Würde zu verlieren, die sie sich in den Hundert Jahren ihrer Regentschaft mühsam erworben hat; obendrein hat er auch noch seine Sippe von Immobilienhaien mitgebracht, die nun mit Königskindern am Tische sitzen...


Dies ist ein weiterer Schritt zur Entmythologisierung des britischen Königshauses.


Ob das später einmal als der größte Verdienst oder der größte Schaden angesehen wird, den Theresa May erworben/angerichtet hat, ist noch offen...