Ein Kuss ist kein Kuss ist ein Kuss

Passend zum Karnevals-Wochenende gewährte eine Deutsche Sonntags-Zeitung genussvoll Einblicke in das Kuss-Verhalten in unterschiedlichen Kulturen. So kann man den kleinen Kuss-Atlas der Welt am Sonntag entnehmen, dass die Maoris in Neuseeland und die Inuits sich durch das gegenseitige Nase-Rubbeln beglücken. Das ist wahrscheinlich nicht ganz neu.


In Dubai beispielsweise ist das Küssen in der Öffentlichkeit, auch wenn man es mit dem eigenen Ehepartner pflegt, gesetzlich untersagt. Zuwiderhandlungen gelten als schwerer Sittenverstoß.


In Japan ist das Küssen die letzte Vorstufe zum Sex. Anzuraten ist also sich vor einer küssenden Begegnung sich hierüber im Klaren zu sein. Möchte man das Risiko oder das Glück der sexuellen Begegnung (nicht) mit dabei haben?


In den USA hingegen sollte man nicht gleich beim ersten Date den Kuss anbieten. Würde dies doch gleichgesetzt sein mit der Aufforderung zum Sex. Darüber hinaus gibt es in den einzelnen Staaten doch recht seltsam anmutende Gepflogenheiten, die da seien können:



  • Eine schlafende Frau darf nicht geküsst werden

  • Ein Bartträger darf nicht küssen

  • Sonntags  darf nicht geküsst werden, werktags schon


Auf Neu-Guinea gibt es wahrscheinlich die spannendste und aufregendste Kuss-Variante. Dort, wenn man sich „küssend begegnen will“ knabbert man an den Spitzen der Wimpern seines Partners. Soll es sogar Ausdruck einer tiefen, unerschöpflichen Leidenschaft sein, saugt man an der Lippe oder Zunge des Partners bis diese zu bluten beginnt.


Gerade in diesem Land bedarf es einer wahrscheinlich gesundheitsförderlichen oder sogar lebenserhaltenden touristischen Vorsicht im nonverbalen Miteinander.


Was die Häufigkeit des Küssens betrifft belegt Frankreich wirklich einen Spitzenplatz. Überall, zu jeder Gelegenheit, mit jedem kann und darf geküsst werden. Mal beginnt es mit der rechten Wange, mal mit der linken. Am besten informiert man sich im Fremden-Verkehrsbüro der jeweiligen Region.


In Brasilien soll es noch regional differenziertere Geschmacks- und Gewohnheitsweisen geben.


Was die Häufigkeit betrifft, soll das Küssen als eine für so manche attraktive, nonverbale Kommunikationsform täglich mehrmals erfolgen, so wie es beispielsweise in Frankreich und Italien der Fall ist. Der durchschnittliche Japaner küsst hingegen seine Frau nur alle zwei Tage. Südkoreanerinnen sind zumindest aus europäischer Sicht ein wenig zu bedauern. Küsst der Südkoreaner seine Frau statistisch gesehen nur alle vier Tage.


Überlegen Sie also sehr genau, wohin Sie in den nächsten Urlaub fahren, aber seien Sie sicher, Küssen ist nicht gerade die schlechteste Form der nonverbalen Kommunikation. ;-)