Gesten von Menschen- und Affenbabies sind immer (Aufforderung zur) Kommunikation

Im Grunde genommen haben mich die Ergebnisse der neuen Studie "A cross-species study of gesture and its role in symbolic development: implications for the gestural theory of language Evolution" nicht überrascht. Und doch freue ich mich immer wieder, wenn es zur Bestätigung von der Alltagserfahrung entlehnten Erkenntnissen kommt. Wissenschaft braucht manchmal einfach etwas länger.


Ein wesentliches Ergebnis ist, dass menschliche Babys und Affenbabys ähnlich bis gleich kommunizieren. Form und Funktion von Gesten sind bemerkenswert ähnlich. Einerseits sind Gesten Kommunikation. Andererseits wird das an plausiblen Merkmalen festgemacht, nämlich:



  • Augenkontakt

  • Verknüpfung mit bestimmten Geräuschen (bei Affenbabys setzt dies früher ein als bei Menschenbabys)

  • ein sichtbares Bemühen, dem anderen eine Antwort zu entlocken.


Die in der Studie festgehaltenen Erfahrungen und Erkenntnisse betätigen erneut, dass und vor allem wie sich aus Gesten Sprache entwickelt hat.


Nachdenklich stimmt, dass es so wenig körpersprachlichen "Unterricht" gibt. Sei es in Kindheit und Jugend. Sei es im beruflichen-professionellen Umfeld. Sei es in der kollegialen, professionellen Kommunikation.


Der bekannte Pantomime Samy Molche hat es schon vor Jahren mit den Worten auf den Punkt gebracht, dass Körpersprache eine Muttersprache sei, die verlernt wurde.


Mehr zur Studie hier:


http://www.frontiersin.org/comparative_psychology/10.3389/fpsyg.2013.00160/abstract