Unantastbar. Gut so, Jogi Löw!

Wie ein gedeckelter Vulkan. Ein Vulkan, der sich selbst deckelt. Seine kantige Faust scheint das Weiß seiner Knöchel zum Merkmal unzähliger Fernsehbilder zu machen, gepaart mit der abrupt nach vorne schnellenden Armbewegung. In Richtung Spielfeld. In Richtung des Gegners. Lippen und Zähne zusammengepresst, im gnadenlosen Bemühen sich zu zügeln. Sich zu zügeln, um nicht wie ein Geschoss nach vorne zu schießen. Um dann den Gegner gnadenlos zu vernichten.


Das ist eben Kampfgeist. Das ist unbeugsamer Wille gepaart mit höchster Disziplin. Das ist Rom im 3. Jahrtausend.


Löws Schulter reißt den Mann mit einer Gewalt nach vorne, ohne dass er je seinen Stand zu verlieren scheint. Der Blick total ernst. Keine Mine spiegelt irgendeine dieser seltsam anmutenden geheimnisvollen Eigenschaften, die vor allem die Regenbogenpresse in die Münder vielfach blonder, subtil begeisterter, elegant gekleideter, semi-berühmt-strahlender Frauen legt. Er sei doch so elegant. So anziehend, gar sexy. Einfach aufregend. Dem persönlichen Beuteschema würde er entsprechen. Seine Anzüge würden einfach nur gut sitzen. Alles Dank seiner schlanken Gestalt und der seit Jahren sorgfältig ausgewählten Designerkleidung. Sein einziger Schmuck, so Löw selbst im telegenen Understatement sei seine Uhr.


Gepaart mit dieser leicht "grüblerischen Melancholie" um den Mund herum inszeniert er sich als unantastbar. Als "unantastbar toll" wie Jenny Elvers gerne preisgibt.


Sucht man bei Google unter Jogi Löw und "Bilder" findet man in der Regel nicht die Fotos, die Löw als Inszenator der brasilianischen Gladiatorenkämpfe zeigen. So als hätte er auch auf mystische Art und Weise die Medien im Griff, ihm nur mit angenehmen visuellen Zitate zu dienen.