Dauerwelle ist Menschenrecht - wie peinlich ist das doch
Von Bundesarchiv, Bild 102-08896 / CC BY-SA 3.0 DE, CC BY-SA 3.0 de, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5414378
Frisöre dürfen bald wieder öffnen. Gut so. Freut sich doch jeder zur Zeit darüber, wenn er wieder seiner ursprünglichen Beschäftigung nachgehen kann, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen oder auch Spass an der Selbstverwirklichung zu haben.
Politik legt gewiss eine knifflige Gratwanderung hin, solche Schritte zu entscheiden. Tritt sie doch manch Einem auf die Füße, während Andere, wie in diesem Fall die Frsöre, sich freuen.
Politik kann es eben nicht Jedem recht machen. Vor allem in Zeiten von Corona. Möchte daher nicht unbedingt mit der Politik tauschen müssen.
Nun, der demokratisch gewählte" König von Bayern" Söder liefert ungeschminkt eine Erklärung für diesen Schritt, die mir die Sprache verschlägt. Habe ich doch offensichtlich das Grundgesetz nicht gut genug gelesen. Es heißt dort in Artikel 1 GG u.a. "Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt. (2) Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der ......"
So, wie von Söder deklariert, hätten die Frisöre also schon viel eher wieder öffnen dürfen.
Söder outet sich sowohl durch die Entscheidung, Frisöre aus dem Lockdown zu befreien, als auch durch die einzigartige Begründung seines Vorhabens als Kämpfer für Menschenrechte in Deutschland. Die Entscheidung für die Wiedereröffnung der Friseure habe, so heisst es WDR, "nicht nur mit Hygiene" zu tun, sondern "auch mit Würde". Die Menschen müssten sich in der Pandemie "selbst wiederfinden" können.
Ich lasse mir das auf der Zunge zergehen und frage mich, ob und wann Söder im anstehenden Wahlkampf eine Gesetzesvorlage entwerfen und in die Gremien bringen wird, endlich die Dauerwelle als Grundrecht im GG zu verankern.