Bang with friends

Anbaggern ohne Risiko, zurückgewiesen zu werden.  Diesen Traum all derjenigen, die das Spiel beim Flirt scheuen und ergebnisorientiert anmachen wollen, bietet jetzt Facebook mit dem App „Bang with friends“.


Das geht so:  Man markiert die Facebook-„Freunde“, mit denen man Sex haben möchte, anonym.  Diese Freunde wissen solange nichts  davon, bis sie  ihrerseits den Interessenten markieren, also Gegenseitigkeit zu erkennen geben. Sobald auf diese Weise beide Interesse bekannt haben, werden beide über den  „Match“ informiert. Auf diese Weise  kann man das eigene Begehren solange verstecken, bis man weiß, dass es beantwortet wird.


In einem klugen Kommentar auf „Zeit online“  wird das unerotische Moment schön auf den Punkt gebracht. „Der Kavalier, der für sein Verlangen nicht bereit ist, sein Gesicht zu verlieren (egal, ob er nun Brüderle heißt oder Don Juan), hat kein Format. Erst die Bereitschaft, das peinliche Scheitern in Kauf zu nehmen, beglaubigt die Leidenschaft.“ (http://www.zeit.de/2013/07/Bang-with-friends). Da ist was dran.


Aber selbst wenn eine Markierung beantwortet wird, heißt das noch nicht: „Ich will auch“ Es kann ebenso bedeuten: „Ich will nur wissen, ob der will.“  Darauf  können die nicht so risikofreudigen Kavaliere sich die Hintertür aller erotischen Feiglinge offenhalten. „Ich hab’s doch nicht so gemeint.“


Ich traue nur dem App   gleiche Chancen auf Blamage zu. Wer auf Anonymität im Internet (und schon gerade bei  Facebook) setzt, ist naiv. Das Detektiv-App,  mit der man herausfinden kann,   wer es mit wem treibt oder treiben möchte, ist nur eine Frage der Zeit - oder gibt’s das womöglich schon?