Einfach dableiben

Die Ressourcenforscherin Maja Storch berichtete gestern im Workshop beiläufig die Antwort eines 40 Jahre verheirateten Mannes auf die Frage eines staunenden jungen Menschen: „Wie hast du das nur geschafft, 40 Jahre Ehe?“ Die in ihrer Tiefe leicht zu unterschätzende Antwort: „Indem ich geblieben bin.“


Den empirischen Beleg, dass diese Antwort generalisierbar sein könnte, berichtet heute die SZ (S.14). Eine Stanford-Studie findet heraus, dass Paare und Singles ihr Leben umso positiver finden, je mehr sie den Eindruck haben, es würde sich nicht mehr ändern. Die Forscherin Kristin Laurin verschärft das zu der Formulierung, Ausweglosigkeit (der Ehe bzw des Single-Daseins) sei das Synonym für Stabilität und damit die Voraussetzung, die Lage gut zu finden.


Statt anstrengender „Beziehungsarbeit“ oder ebenso mühsamem positiven Denken ist Bleiben als Negation des Weggehens eine wunderbare Alternative zum Hader: Wenn man eh schon bleibt, dann bleibt man lieber gern. Eine wunderbare Lösung praktischer Beziehungsintelligenz.