Frauen lassen die Generäle tanzen

Pech für Petraeus, Pech für Allen. Beide Generäle haben sich lange hochgedient und stürzen jetzt ehrenhaft ab. Die Blitzkarriere machen die Geliebten,  durch die die Affären auch rauskamen.  Beim ersten Eindruck könnte man meinen, die Frauen, Broadwell und Kelley, hätten die Sache durch Neid und Naivität vergurkt, weil sie nicht dichthalten konnten. Auf den zweiten Blick haben sie einen immensen narzißtischen Gewinn: Die Welt blickt auf sie.  They are running the show! Geheimhalten wäre nicht so unterhaltsam und nicht so belohnend gewesen. (Frei nach F.K. Waechter: Stell dir vor, du hast einen berühmten Liebhaber, und keiner kuckt!).


Die ganze Affäre hat eine eigene Ironie für die konventionelle Geschlechterpsychologie, derzufolge statushohe Männer attraktiv für jüngere attraktive Frauen sind, und umgekehrt. Jetzt zeigt sich, dass ausgerechnet in der Institution Militär, die Status am perfektesten formalisiert hat, der sexuelle Vorteil des Status gar nicht vollzogen werden darf.


Fritz B. Simon weist in seiner Kehrwoche zurecht darauf hin, dass Vergewaltigung im Krieg schrecklich normal ist und kaum sanktioniert wird. Hier, im aktuellen Fall, drehen sich die Verhältnisse um: Gewaltfreier Sex wird über den Statusverlust der Männer öffentlich sanktioniert. Dafür sind hier die Frauen die Gewinnerinnen. Vorläufig jedenfalls.