Rachida Dati und die Liebhaber

 


Die Franzosen, sollte man denken, gehen mit Liebesgeschichten souveräner um als die prüden Nordamerikaner. Aber sie sind zu ganz anderen Peinlichkeiten in der Lage.


Lange wurde gerätselt, wer der Vater des Kindes sei, das die frühere Justizministerin Rachida Dati während ihrer Ministerzeit als offizielle Single-Frau bekam.  Dati hat nun versucht, gerichtlich zu erwirken, dass der Multimillionär Dominique Desseigne sich zu seiner Vaterschaft bekennt. Der weigert sich aber, einen Vaterschaftstest zu machen mit dem Argument, da kämen noch andere in Frage. „Le Monde“ kolportiert die Zahl von acht statushohen Liebhabern, die Dati in einem Jahr gehabt haben soll. (Ich frage mich, welcher Voyeur das gezählt haben will.)


Da läßt nun eine selbstbewußte sexuell offensive Frau die männlichen Alpha-Tiere tanzen. Und der, auf den sie zeigt, kneift. Ich finde, wenn man schon im polyamoren Glamour mitspielt, sollte man auch zu seinen Spielschulden stehen. Nicht nur die treue Monogamie hat ihre Moral. Aber die ist ja bekannt und abrufbar. Die parallele Welt der Affären, des Ehebruchs, der Polyamorie braucht erst recht Anstandsregeln.