Erstes interdisziplinäres Verbundprojekt Lebenszeit 4.0
Ganz egal, ob das Schlagwort Work-Life Balance oder Arbeit 4.0 heißt, dahinter verbirgt sich immer das Bedürfnis, Lebens- und Arbeitszeit, Berufs- und Freizeit besser miteinander in Einklang zu bringen. Zeitkonflikte beherrschen unseren Alltag. Die mangelnde Trennschärfe zwischen den Lebensbereichen ist eine permanente Quelle für Stress. Man denke nur an den Start eines normalen Familientages: Frühstück und Pausenbrote vorbereiten, Transport der Kinder in Kindergarten und Schule, womöglich mit Stau oder verpasstem Schulbus. Mögliche Störfaktoren lauern überall.

Ein interdisziplinäres Pilotprojekt in der deutsch-dänischen Grenzregion um Flensburg untersucht erstmals, wie Stressverursacher in der Arbeits- und Lebenswelt innerhalb eines Großraums besser erkannt und gemildert werden können. Es geht um Themen wie Kinderbetreuung, die in Dänemark vorbildlich ist, öffentlichen Nahverkehr, Öffnungszeiten von Ämtern und Geschäften und vieles mehr. Wichtig dabei ist der Blick auf die Qualität der Verzahnung solcher Faktoren. Reibungsverluste durch ein schlechtes Zusammenspiel können ohnehin bestehenden Zeitstress noch verstärken.

Das Projekt verbindet arbeitsbezogene Ansätze mit Untersuchungen der Gemeinde- und Regionalforschung. Beteiligt sind u.a. die Universitäten von Hamburg und Flensburg ebenso wie länderübergreifende psycho-medizinische Dienste oder Sport- und Jugendvereine, Psychologen und Betriebswissenschaftler. Das Projekt läuft bis Ende 2018. 

Carl-Auer-Litraturtipp:

Reinhold Zeyer: „Hypnotherapeutische Strategien bei akutem und chronischem Stress“
Ortwin Meiss: 
„Hypnosystemische Therapie bei Depression und Burnout“
Brian M. Alman: „Weniger Stress – mehr Kindheit!– Ein Stressbewältigungsprogramm für Kinder, ihre Eltern und Lehrer“