Nichts Neues zum Thema Suizidhandlungen bei Kindern?
„Suizid bei Kindern ist nach wie vor ein Tabuthema - zu schrecklich scheint es zu sein, um darüber zu reden. Daher weiß man relativ wenig über die Hintergründe“, meint das Internet-Portal „Gesundheitsstadt Berlin“. Unter der Überschrift „Suizid bei Kindern immer noch ein Tabu“ liefert die Redaktion in einem aktuellen Beitrag nur die üblichen quantitativen Erhebungsdaten,  diesmal unter Berufung auf Zahlen aus den USA. Die versprochene Analyse über mögliche Motive bleibt – wie so oft – aus. 

Stattdessen werden die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) zitiert, die die Suizidrate bei Kindern zwischen 5 und 11 Jahren im Jahr 2014 bei 0,17 von 100.000 Personen verortet hat, bei den 12- bis 17-Jährigen bei 5,18 von 100.000 Personen. 

So schrecklich diese Zahlen sind, so tragen sie doch nichts zur Prävention oder zur Diagnostik und Therapie im Kontext von Suizidhandlungen bei. Sehr schade, dass die Redaktion das neue Buch des bekannten Kinderpsychiaters und systemischen Therapeuten  Wilhelm Rotthaus offenbar nicht kannte: „Suizidhandlungen von Kindern und Jugendlichen“ ist das erste deutschsprachige Fachbuch seit zehn Jahren, das sich diesem wichtigen Thema problem- und lösungsorientiert widmet und fundiertes Fachwissen mit therapeutische Hilfestellungen bietet. Nach seiner Lekture wird man feststellen, dass man doch relativ viel über die Hintergründe von Suizidhandlungen in dieser Altersgruppe lernen kann.

Carl-Auer-Litertaturtipp: 
Wilhelm Rotthaus: 
„Suizidhandlungen von Kindern und Jugendlichen“