Teilzeit führt in die berufliche Sackgasse
Rund 81 Prozent der Teilzeitbeschäftigten sind Frauen. In Chefetagen sind in deutschen Unternehmen Mitarbeiter mit flexiblen Arbeitszeiten kaum zu finden. Ihr Anteil im Management oder in weitergehenden Führungsaufgaben lag zuletzt bei knapp 11 Prozent. In einer neuen Studie der Hans-Böckler-Stiftung werden einige Gründe dafür aufgezählt.

Der wichtigste: Teilzeit wird von Unternehmen zu einseitig zur Produktivitätssteigerung eingesetzt, statt im Sinne der Mitarbeiterentwicklung. Auch Lücken im Angebot zur Kinderbetreuung und vor allem steuerliche Anreize wirkten sich negativ aus. In Ländern mit Ehegattensplitting ist der Abstand zwischen den Arbeitszeiten von Frauen und Männern deutlich größer als in Staaten mit Individualbesteuerung. So arbeiten Frauen in Deutschland im Durchschnitt mehr als 16 Stunden weniger als ihr männlicher Partner. Damit gehört Deutschland zu den Schlusslichtern im europäischen Vergleich. Nur in Malta und Italien arbeiten Frauen im Vergleich zu ihren Partnern noch weniger.

Ob 
Karriere-Stopp wegen Burn-out im Fulltime-Job oder Chancenlosigkeit im Teilzeitjob: In beiden Fällen ist die Work-Life-Balance offenbar nicht in Ordnung, und das kann schwerwiegende psychische Folgen haben.

Carl-Auer-Literaturtipp: 
Cornelia Edding: „Herausforderung Karriere – Strategien für Frauen auf dem Weg nach oben“
Davide Calì, Claudia Palmarucci (Ill.): „Das Duplikat“, die 1. Graphic Novel bei Carl-Auer zum Thema Work-Life-Balance. Jetzt vorbestellen!