Bei Vollmond bitte keine Kalauer!?

Die Suche nach einem Thema für die Rubrik Carl-Auer-Neuigkeiten gestaltet sich während des „Sommerlochs“ nicht immer einfach. Manchmal geben Kollegen hilfreiche Tipps, manchmal weniger hilfreiche, so wie heute: „Mach’ doch was mit Vollmond!“  Denn heute Abend ereignet sich die längste Mondfinsternis dieses Jahrhunderts. Für 103 Minuten wird der Mond als kupferrote Kugel über den Himmel ziehen. Wie vielerorts wird auch in Heidelberg das spektakuläre Naturschauspiel gut zu sehen sein, und Menschen werden es –vielleicht vom Neckarufer aus oder vom Philosophenweg – wie hypnotisiert verfolgen können. 

Zurück zur Aufgabe, eine halbwegs intelligente Meldung zu verfassen! Die erste Assoziation ist „Vollmond am Stand“, ein großartiges Buch von Agnes Kaiser Rekkas, aber der innere Zensor legt umgehend Einspruch ein: „Bitte keine Kalauer!“

Obwohl als zu weit hergeholt verworfen, blättere ich dennoch durch das Buch und stoße unter den letzten der 70 Tranceanleitungen auf einen Text mit der Überschrift „Pause in Türkis und Koralle“ und siehe da, die inneren Bilder vom „Blutmond und die Tranceanleitung ergänzen sich so wunderbar, dass man jedem Mondsüchtigen empfehlen möchte, nach dem heutigen Arbeitstag und während der nächtlichen Mondbeobachtung sich den folgenden Text ins Gedächtnis zu rufen:



„Pause […]
Pause nach langer Lektüre und intensivem Studium …
Pause für die Seele … Pause für den Geist … Pause zum Durchatmen
Und in Pausen – die wir uns gönnen – geschieht oft Erstaunliches: Das
Unbewusste, unsichtbar, da durchsichtig, aber umsichtig, führt uns
mit sicherer Hand genau von da weiter, wo Stillstand war …
Es lässt auf überraschende Weise ein Erlebnis auftauchen … ein
Sinnbild für: ‚Ich bin unabhängig … handlungsfähig … ich bin frei …
selbstbestimmt … ich bin geerdet und zugleich im Lot …‘

Ruhige und tiefe Atemzüge … und diese Erfahrung leuchtet lebendig
auf … wohl im Ton von klarem Türkis … eindeutig DU… jede Zelle fühlt
es … kraftvoll voller Selbstvertrauen … intensiv … stark … ein Moment
nur … aber Zeitraum des Lernens … und der Entfaltung.
Und … wie eine Vervollständigung dieser guten Erfahrung … flammt
ein Gefühl tiefer Verbundenheit auf … Verbundenheit mit sich selbst …
Freundschaft zu sich selbst, die, komme was wolle, immer da ist …
Einsinken … mit jedem Herzschlag mehr … in stabiles Fundament …
in energievolle Wärme … und dynamisch schwingt Freude am Sein
durch den Körper … vernetzt sich in den Gedanken … und Bildern …
prägt sich tief ein …
Egal, wie das Leben sich gestalten wird … was sich bietet … überraschend
kommt und erfüllt … dieses sichere Gefühl verbleibt … ruht in
der Tiefe, wohl im warmen Ton der Koralle.
Ein wenig Verweilen in verträumtem Sein … und erst zurückkehren,
wenn ausgeträumt ist … mit einem Lächeln wieder hierher kommen …
in aller Wertschätzung für sich und was das Leben ausmacht … unabhängig
frei und deinen Gefühlen treu …

Carl-Auer-Literaturtipp:
Agnes Kaiser Rekkas: „Vollmond am Strand - Hypnotische Sprache in 70 Tranceanleitungen“