Leseprobe: „Jungen fördern in der Schule“ von Reinhard Winter

Reinhard Winter greift  ein heikles Thema auf: Jungen gelten seit Jahren als „Bildungsverlierer“. Das haben zahlreiche Studien belegt, geändert hat sich an den Schwierigkeiten von Jungen in der Schule dennoch wenig. Einen Hauptgrund für die unbefriedigende Situation sieht Winter in der unzureichenden Ausbildung der Lehrkräfte bei Jungen betreffenden Themen. Hier will der Autor Abhilfe schaffen, indem er das Verständnis für das spezifisch Männliche von Jungen schärft und Lehrkräften differenzierte Kriterien für das eigene Handeln und die Beziehungsarbeit mit Jungen anbietet. Letztlich, so Winters Überzeugung, wird davon die Qualität des Unterrichts insgesamt profitieren.

Probleme von und mit Jungen in der Schule sind nicht angeboren, so die Grundannahme von Reinhard Winter. In „Jungen fördern in der Schule“, dem neuen Spickzettel für Lehrer  schreibt Winter: 

„Jungen in ihrem Männlichwerden und -sein zu unterstützen ist Aufgabe aller Erziehenden, auch und gerade der Schule. Davon, dass diese Aufgabe erfüllt wird, ist wenig zu sehen. Nach über 30 Jahren Fachdiskussionen über Jungen und Jungenpädagogik ist es erstaunlich, wie wenig davon in der pädagogischen Praxis erkennbar ist. Immer wieder zeigt man sich dort überrascht, was für eine Bedeutung die Arbeit mit Jungen hat und dass man darauf konzeptionell reagieren müsste. In nur wenigen Schulen arbeiten die Lehrkräfte jungenbezogen reflektiert und mit diesbezüglich ordentlicher Qualität – abhängig von eher zufälligen personellen Ressourcen, Interessen und individuellen Vorlieben. Oft wird schon ein Bedarf an Jungenpädagogik geleugnet oder nach dem Motto »Wir behandeln alle gleich« unterschlagen."
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Carl-Auer-Literaturtipps:
Reinhard Winter: „Jungen fördern in der Schule“ Neuerscheinung!
Anton Hergenhan: „Wenn Lukas haut –Systemisches Coaching mit Eltern aggressiver Kinder“
Roland Schleiffer: „Dissoziales Handeln von Kindern und Jugendlichen“ Neuerscheinung!