Kopf, Herz und Hand als systemische Metaphern für die Beratung

Beratungsprozesse fokussieren kognitive, emotionale und aktionale Perspektiven. Menschen erwarten von diesen Prozessen Anregungen für ihr Denken, für ihr Fühlen und für ihr Handeln. Sie entwickeln während des Prozesses bestenfalls neue Ideen (kognitiv, Kopf), alternative innere Einstellungen bzw. förderliche Gefühle (emotional, Herz) und sind aktiviert, anders, bestenfalls passender als besser zu handeln (aktional, Hand).


Daher kann diese simple Dreiteilung zur mitlaufenden Evaluation des Beratungsprozesses wiederholt ins Gespräch gebracht werden: Was hat sich in Ihrem Denken verändert, was ist jetzt anders? Wie geht es Ihnen gerade, was fühlen Sie nun? Was heißt dies für Ihr Handeln, was möchten Sie bzw. würden Sie gerne tun?


Zugleich referieren wir mit diesen drei Ebenen auf unsere zentralen Systemklassen, die unser menschliches Leben prägen: hinsichtlich des Denkens auf das psychische System, hinsichtlich des Fühlens auf das biologische System und hinsichtlich des Handelns auf das soziale System. Wir sind im besten Sinne des Wortes „ganzheitlich“ unterwegs, anerkennen die drei zentralen Dimensionen menschlicher Existenz.


Schließlich lassen sich die drei Ebenen auch als Kraftquellen, als Pole von Ressourcen verstehen, von denen wir uns anreichern lassen können, auch als Beraterinnen und Berater. Denn wir brauchen gute Zugänge zu allen drei Ebenen:



  • zu unserer kognitiven Rationalität, unserem Denken, das uns bestenfalls mit hoher Flexibilität und Kreativität ausstattet;

  • zu unserem Körper, der uns über seine Gefühle mit unserem Leben und der Umgebung verbindet, uns „erdet“, im Raum verankert und

  • zu unseren Handlungspotentialen, die uns die Möglichkeit geben, uns in passender Weise durch unser Verhalten auf andere zu beziehen, mit diesen in einen anregenden und unterstützenden kommunikativen Austausch zu treten.