Carl-Auer-Kids-Bücher mit dem Kimi-Siegel ausgezeichnet!

Für mehr Vielfalt in der Kinder- und Jugendliteratur sorgen neben vielen anderen Kinder- und Jugendbücher auch die von Carl-Auer Kids. Nun wurden gleich sechs Bücher von Carl-Auer Kids mit dem Kimi-Siegel für Diversität ausgezeichnet. Das Siegel wurde 2017 von dem Inklusions-Aktivisten Raúl Krauthausen und der Journalistin Suse Bauer gegründet. Die Jury musste sich zwischen 380 eingereichten Büchern von mehr als 80 Verlagen in den Kategorien Bilderbuch, erzählendes Kinderbuch und Jugendbuch entscheiden. 150 Bücher werden das KIMI-Siegel für Vielfalt erhalten. Knapp 85 Bücher erhalten das Prädikat “Positive Erwähnung”, um auf gelungene Aspekte des Buches aufmerksam machen zu können.


Das sind die Hauptpreisträger:


Der Glücksverkäufer (Kimi-Siegel)


Das Glück sei das Wichtigste überhaupt, heißt es. Doch wo findet man es? Im Konsum wohl kaum, darüber herrscht landläufig Konsens. Überhaupt: Man kann es weder verkaufen noch kaufen. Oder? Verkäufer des Glücks ist Herr Taube, ein gut gelaunter Handelsreisender, der mit seinem knatternden Pickup-Truck seine Kunden besucht, die in reizenden Baumhäusern leben: Frau Wachtel, Frau Zaunkönig, Herr Star, Frau Rotkehlchen, Frau Wiedehopf, Herr Fasan ... Fast alle wollen eine kleine oder große Dose Glück kaufen, manche für sich selbst, andere für die Enkel oder Gäste. Als Herrn Maus unverhofft ein solches Gefäß vor die Nase fällt, lehrt er uns, was Glück sein kann: Es ist immer das, was es für uns bedeutet. Jeder findet es auf seine Weise! Die beiden Künstler Davide Calì und Marco Somà haben sich zum Glück wieder zusammengetan. Während Calì eine poetisch surreale Geschichte erzählt, unterstreicht Somà ihre Wirkung durch märchenhafte Zeichnungen in warmen Farbtönen und mit viel Liebe zum Detail. Sie zeigen uns in dieser Geschichte, dass man echtes Glück nicht kaufen kann. Es ist in kleinen Dingen zu finden und in uns selbst. Es hängt davon ab, wie wir auf die Welt schauen.


Boris und der Ruf des Wassers (Kimi-Siegel)


In eine magische Welt entführen uns hier Davide Calì und Marco Soma. Ein Paar entdeckt am Ufer ein kleines Wesen, Herkunft unbekannt. Sie nehmen es auf, lieben es innig trotz seines schuppigen Äußeren und nennen es Boris. Er findet Freunde, lernt Fahrradfahren und geht zur Schule. Nach glücklichen Jahre überkommt Boris eine unstillbare Sehnsucht. Es zieht ihn zurück zu den Ufern, wo seine Eltern ihn gefunden hatten. Sie kommen ihm so vertraut vor! Seine Eltern vermissen Boris schmerzlich. Manchmal hinterlassen sie Botschaften für ihn am Ufer, und auch Boris beginnt, sich Fragen zu stellen: Wie ähnlich sind mir die Menschen, denen ich mich nah fühlen? Bin ich einzigartig? Wie ähnlich müssen mir Menschen sein, die ich liebe? Die Geschichte von Boris dreht sich um die riesige und verwirrende Entwicklungsaufgabe, die alle Heranwachsende meistern müssen. Sie handelt von Identität und Selbstwertgefühl, Individualität und Autonomie, Abgrenzung und Zugehörigkeit, vom Finden der eigenen Persönlichkeit, festgehalten in Bildern, auf denen die Bewohner des Meeres und des Festlands sich magisch begegnen.


Prinzessin Pompeline traut sich (Longseller Kimi-Siegel)


Eines schönen Morgens flattert eine Schar kichernder Zofen ins Schlafgemach der schönen Prinzessin Pompeline und ruft: „Aufwachen, königliche Hoheit! Heute ist ein besonderer Tag!“ So beginnt – ganz klassisches Märchen – die Bildergeschichte von einem mutigen Mädchen, die kurz darauf eine überraschende Wendung nimmt. Pompeline soll heiraten. Sämtliche heiratswillige Prinzen aus dem Königreich präsentieren sich erwartungsgemäß von ihrer allerbesten Seite: Sie ziehen sich schön an, benehmen sich manierlich und bestehen die üblichen Mutproben. Pompeline aber zeigt sich gänzlich unbeeindruckt, denn die schöne Prinzessin hat ein Auge auf eine ganz andere Person geworfen. Die Geschichte von Pompeline, die gegen alle Konventionen des Hofes der Stimme ihres Herzens folgt, geht natürlich gut aus. Sie ist eine märchenhafte Ermutigung zu mehr Treue zu sich selbst und den eigenen Neigungen – auch wenn die ganze Welt (zunächst) dagegenhält. „Einander lieben, das ist es, was zählt!“


Eine positive Erwähnung haben erhalten:


Lucias Leuchten
Ernest und Celestine - Celestines Entdeckung
Wer hat schon eine normale Familie


In der Begründung der Jury heißt es: „Kinder- und Jugendbücher müssen sich verändern und die Realität unserer vielfältigen Gesellschaft spiegeln. Für das KIMI-Siegel wurden von Expert*innen Vielfaltskriterien konstituiert, anhand derer sich nicht nur bereits auf dem Markt existierende Bücher für das Siegel qualifizieren können – sondern mit deren Hilfe Verlage, Autor*innen und Illustrator*innen vielfältige Bücher entwickeln können. Im Fokus stehen dabei bisher Menschen mit Behinderung, People of Color, LGBTIQ+, Menschen mit Fluchterfahrungen und interkulturellen/interreligiösen Lebenswirklichkeiten ebenso wie vielfältige Familienkonzepte, Krankheit, Armutserfahrungen und Themen zum Schutz der Umwelt und Arterhaltung. Besonders wichtig war der Jury das Sichtbarmachen von marginalisierten Gruppen in Kinder- und Jugendbüchern, diverse Identitätsschablonen, der Wechsel von Perspektiven, das Finden eines neuen Sprachgebrauchs zu gesellschaftlichen Vielfalt- Themen und diverse Formen der ästhetischen Darstellung. Auch vielfältige Kinder- und Jugendbücher dürfen Literatur bleiben – mit all ihrem ästhetischen Genuss und der Anregung zur Lesefreude.“