autobahnuniversität / Ernest L. Rossi - Die Psychologie des Körper-Geist-Heilens

Was ist Leben? Wie erklären wir uns die Wellennatur des Bewusstseins? Und was folgt daraus für unser Verständnis von Stress und Gesundheit. Was tun wir, wenn wir uns stressen, und was können wir tun für ein gesundes Leben?


Diesen Fragen geht Ernest L. Rossi in diesem inspirierenden Vortrag nach, ausgehend von einem sortierten und spannenden Blick auf die Geschichte wissenschaftlicher Erkenntnisse über die biologische Evolution. Zentral ist, dass dem alleinigen Prinzip „Survival of the fittest“ eines folgte, das durch Strukturen und Organisation von Symbiose geprägt ist. Symbiose wird verstanden als Folge der Inkorporation unverdaulicher Stoffe und Organismen – und damit deren molekularer Formationen – durch andere Organismen, was bestimmte Anforderungen an den Umgang mit dem auf diese Weise „Hineingenommenen“ mit sich führt, wobei kooperative Formen entwickelt werden müssen.


Vieles erinnert hier auch an die Theorie lebender Systeme als autopoietischer Systeme, wie sie von Humberto Maturana und Francisco Varela entwickelt wurde. Rossi bezieht sich in seinem Vortrag auf die für ihn fundamentalen Erkenntnisse der Endosymbiontentheorie von Lynn Margulis.


Das Verhältnis äußerer Ökologie und der inneren Organisation organischen Lebens („outer ecology and inner life“) ordnet sich nach 4 Prinzipien:



  1. Auf molekularer Ebene sind wir alle „eins“

  2. Es gibt zwei Prinizpien der Entwicklung des Lebendigen: „Survival of the fittest“/“Überleben des Tüchtigsten“ und „cooperation“/“Kooperation“

  3. Das Leben evolvierte und evolviert durch effizienten zyklischen Umgang mit „waste“ /“Müll“

  4. Höhere Formen des Lebens sind miteinander in Austausch über Nahrung und Information


Die Evolutionsgeschichte, so Rossi, erschließt uns Wege zum Verständnis der Rolle von Zeit und Wellenstrukturen alles Lebendigen. Es ergaben und ergeben sich beobachtbare Rhythmen der Reorganisation des Lebens, die es zu beachten gilt, wenn wir gesund leben wollen. Ernest L. Rossi hielt diesen Vortrag beim Kongress „Science/Fiction – Über Fundamentalismus und Beliebigkeit in Wissenschaft und Therapie“. Wir dokumentierten bereits mehrere Vorträge dieses legendären Kongresses, der 1996 in Heidelberg stattfand.


Ernst Lawrence Rossi (1933 – 2020), der zuerst Pharmazie studiert hatte, absolvierte anschließend zwei komplette psychoanalytische Ausbildungen (nach Freud und nach Jung), bevor er 1972 Milton H. Erickson kennenlernte. Rossi arbeitete mit Erickson intensiv zusammen, dokumentierte dessen Arbeit akribisch und gab Ericksons Gesammelte Schriften heraus, die ab 1995 in deutscher Übersetzung im Carl-Auer Verlag erschienen. Auch die deutsche Ausgabe begleitete Ernest L. Rossi mit seiner fachlichen Expertise. Im September 2020 starb Ernest L. Rossi im Alter von 87 Jahren.


Beim Mund-Nasen-Schutz bleiben die Ohren frei! Also: Ob im Auto oder mit der Maske in den Warteschlangen: Kopfhörer auf und Autobahnuniversität hören! Jeder Stau bringt Sie weiter …