autobahnuniversität / Fritjof Capra - Ökologie und Gesundheit

autobahnuniversität / Fritjof Capra - Ökologie und Gesundheit

Systemtheorie ist abstrakt. Gerade deshalb ist sie so enorm praktisch in der Anwendung auf disparate Fachgebiete und für deren Verbindung. Man könnte sagen, Systemtheorie bietet eine geradezu ideale Begrifflichkeit, eine „ideale Sprache“, so der Physiker, Systemtheoretiker und Philosoph Fritjof Capra (geb. 1939).


Capra wurde, wie so viele bedeutende Forscher, Philosophen und Intellektuelle des 20. Jahrhunderts (Ludwig Wittgenstein, Heinz von Foerster, um nur zwei zu nennen), in Wien geboren. Als Teil der sog. „New-Age-Bewegung“ wurde er sehr prominent und war hierin, neben vielseitiger Bewunderung, die ihm zu Teil wurde, auch zeitweise umstritten. Capra distanzierte sich von dieser einfachen Zuordnung und arbeitete unermüdlich als interdisziplinärer Forscher, Forschungsorganisator, Autor und Vortragender, der systemisches Denken in vielen Bereichen und Köpfen, für die dieser Ansatz zuvor wie verschlossen geblieben war, bekannt machte. In diesem Sinne darf man Capra vielleicht mit Paul Watzlawick vergleichen.


In diesem in den neunziger Jahren gehaltenen Vortrag, der von der autobahnuniversität aufgenommen wurde, entwickelt Fritjof Capra, ausgehend von einem systemtheoretischen Verständnis lebender Systeme und sozialer Systeme, in übersichtlicher und leicht verständlicher Form acht Grundprinzipen der Ökologie, die für ihn genauso und vollumfänglich Grundprinzipien der Gesundheit sind.


Diese Prinzipien sind nach Capra



  1. Interdependenz

  2. Begrenztheit der Rohstoffbasis

  3. Ökologische Vielfalt

  4. Ökologische Kreisläufe

  5. Sonnenenergie (als Betreiberin aller ökologischen Kreisläufe)

  6. Flexibilität und Fluktuation

  7. Partnerschaft und Zusammenarbeit (Zusammenleben, Ineinanderleben)

  8. Ko-Evolution


Immer wieder ist man berührt, wie aktuell Capras Überlegungen und Vorschläge gerade heute sind, wenn wir etwas erleben wie das Anhalten der Welt. Auch seine Hinweise auf Zeitgenossen wie Michail Gorbatschow macht erneut sehr nachdenklich. Capras Fazit: Die Idee der Kontrolle ist ein Relikt mechanistischen Denkens und kann für lebende und soziale Systeme nicht funktionieren. Beeinflussung schon.


 






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