Andreas von Bernstorff – politische Aufklärung als lebenslange Kampagne

Andreas von Bernstorff feiert heute seinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren unserem Autor von Herzen – und freuen uns, ihm immer wieder einmal auch zufällig hier in Heidelberg zu begegnen.


Begegnen konnte man Andreas von Bernstorff in der Öffentlichkeit schon früh; in unserem Fall Mitte der 1980er Jahre auf einer Demonstration gegen das Waldsterben, bei der er als Landtagsabgeordneter der Grünen per Megafon auf den Zusammenhang zwischen Umwelt und politischer Verantwortung aufmerksam machte.


Auch nach seiner Zeit als Abgeordneter bestimmte politische Aufklärung das (Berufs-)Leben von Andreas von Bernstorff, davon über lange Jahre als Kampagnenleiter und Delegierter bei Greenpeace. Seine Erfahrungen aus dieser Arbeit und aus der Auseinandersetzung mit politisch Verantwortlichen – legendär etwa die Begegnungen mit dem damaligen Umweltminister Töpfer – flossen schließlich in ein Konzept der strategischen Kampagnenarbeit ein, das Andreas von Bernstorff heute als Berater und Dozent verbreitet. Weil es neben chinesischem Startegiedenken auch von Systemtheorie getragen ist, lud Fritz B. Simon ihn ein, für den Carl-Auer Verlag eine Einführung ins Campagning zu schreiben.


Die aktuelle gesellschaftliche und politische Entwicklung hat Andreas von Bernstorff veranlasst, dem rechten Volk aufs Maul zu schauen. Sein Buch Rechte Wörter von „Abendland“ bis „Zigeunerschnitzel“  spiegelt das enorme Wissen wider, das der Autor angesammelt hat, angefangen beim Studium der Geschichte, Soziologie und Politischen Wissenschaft und der Lehrerausbildung über seine Tätigkeit als Journalist bis zum heutigen Dozententum – „ein Musterbeispiel aufklärerischer Sprachkritik, gleichermaßen erschreckend und erhellend“, so der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen über das Buch. Dass das Thema für Andreas von Bernstorff damit nicht erledigt war, zeigt der Blog, in dem er in loser Folge weitere rechte Wörter unter die Lupe nimmt.


Wir wünschen uns, dass uns Andreas von Bernstorff auch in Zukunft als wacher Beobachter begleitet, und ihm, dass er das bei guter Gesundheit tun kann!


Mit den besten Wünschen, auch im Namen der Geschäftsführung und aller Gesellschafter und Kolleg:innen im Carl-Auer Verlag
Matthias Ohler & Ralf Holtzmann