Guter Sex – Let's talk about it!

Ob in einer festen Beziehung oder polyamorös, ob brav oder kinky, ob homo- oder heterosexuell – Sexualtherapeutin Karina Kehlet Lins liefert in zahlreichen Interviews und Podcasts unbezahlbare Tipps für besseren Sex.


Vor gerademal vier Wochen erschien das Buch der dänischen Sexualtherapeutin Karina Kehlet Lins „Sprechen über Sex“. Seitdem war sie mit den Themen Partnerschaft, Liebe und Sex in zahlreichen Formaten ein gefragter Gesprächspartner. Hier ein Überblick über die Hörfunk-Beiträge und Podcasts, in denen Karina Lins zu Gast war:


Polyamorie – Eine Liebe zu dritt, zu viert oder …


Manche Menschen sehnen sich nach mehr und versuchen auch mal etwas anderes als nur die monogame Zweierbeziehung.


Paartherapeutin und Psychologin Karina Lins ist sich sicher: Beziehungen mit mehr als zwei Partnern kommen viel häufiger vor, als man denkt. Das Modell der Polyamorie, also dass Menschen gleichzeitig mit mehreren Partnerinnen oder Partnern zusammen sind, werde in der Praxis viel öfter – nämlich laut Forschung von 20 Prozent der Gesamtbevölkerung – gelebt. „Ich würde sogar ein wenig höher tippen“, sagt Lins. So sei es bei der Forschung auch immer entscheidend, wie überhaupt gefragt werde: zum Beispiel anonym oder nicht anonym. Oder wie Paare selbst ihren Status bezeichnen: polyamourös, offene Beziehung oder ob man einfach nur „eine Regelung“ getroffen habe.


Viele haben Angst davor, über Sex zu sprechen


Ein Schlüssel für eine dauerhaft gutes Beziehungsleben sei eine „gute und ehrliche Kommunikation“, sagt Karina Lins. Dazu gehöre auch, dass man darüber spreche, wovor man Angst habe. Oft würde es gerade heterosexuellen Menschen schwerer fallen, über Sex zu reden als zum Beispiel homosexuellen Menschen, die bereits ein Coming Out hinter sich haben.


Dennoch ist Polyamorie für Karina Lins kein Modell, „das man mal ausprobieren muss, weil es ein Modethema ist“. Es gebe unterschiedliche Typen, auch in der Liebe, und so müsse die entsprechende Verabredung nicht nur zur Beziehung, sondern auch zu einem selbst passen.


Sexualität ändert sich mit dem Älterwerden


Wichtig sei bei einer offenen Beziehung in jedem Fall das „Time Management“, sagt Karina Lins. „Das muss man können und da muss man pfiffig sein“, und dass man zum Kern-Partner oder der Kern-Partnerin eine gute Bindung habe: „Wenn die Bindung gut ist, dann kann man ja spielen gehen, solange man weiß, man kann zu Hause immer wieder ankommen.“ Und Eifersucht gebe es in monogamen Beziehungen ebenso.


Es sei bei allem auch zu bedenken, dass die Sexualität sich ja mit dem Älterwerden auch verändere, so Lins, so wie wir uns als Menschen insgesamt auch mit Älterwerden verändern.


Das ganze Interview mit Karina Lins im Gespräch zu „Polyamorie – Mehr Mut zur offenen Beziehung“ mit Marietta Schwarz vom 15. Februar 2020 hören Sie hier im Deutschlandfunk Kultur in der Sendung „Echtzeit“.


“Let’s talk about sex - aber wie?”


Kennen wir die Sehnsüchte, Fantasien oder Empfindlichkeiten unseres Partners oder unserer Partnerin? Über Sex wird viel geredet, noch mehr wird allerdings verschwiegen. Dabei ist Sexualität nichts anderes als Kommunikation auf körperlicher Ebene. Wer sich nicht traut, eigene Wünsche und Bedürfnisse zu formulieren, kann nicht hoffen, dass der andere sie errät. Brenda Strohmaier sprach im ersten Podcast der Reihe Sex Education mit der Psychologin und Sexualtherapeutin Karina Kehlet Lins darüber, wie es uns gerade jetzt, da wir dank #socialdistancing viel zu Hause sind, gelingen kann Fragen zu wagen und Wünsche zu benennen, die zu echter Nähe und lebendigem Sex führen. Am besten solche, die ans Eingemachte gehen und Ihnen einen ganz neu(gierig)en Blick auf Ihre Sexualität und damit einen intimen Dialog eröffnen.


Den anregenden und aufregenden Austausch zwischen Dr. Brenda Strohmaier (Stilredakteurin der WELT und Stadtsoziologin) und der Psychologin, Paar- und Sexualtherapeutin, Autorin Karina Kehlet Lins hören Sie hier.


Gibt es eine Sexverpflichtung in der Liebe?


In der westlichen Kultur herrscht die Vorstellung, dass Sex und Liebe zusammengehören. Leidenschaft wird häufig mit Liebe gleichgesetzt. Dazu gehört auch die Annahme, dass guter Sex Liebe bedeutet.


Mit Carsten Tesch vom MDR spricht Karina Kehlet Lins in der Sendung Diskurs darüber, was es heißt, wenn Sex und Liebe nicht dasselbe sind. Was ergibt sich für Paare daraus? Die Freiheit, ihre Beziehung für andere Menschen zu öffnen? Ist das der Ausweg, wenn die Lust nicht ein Leben lang anhält? Karina Kehlet Lins hat dafür keine Rezepte. Außer, dass es nicht verkehrt ist, das Sprechen über Sex zu üben. Und sie schwört auf die Formel Anziehung + Hindernis = Lust


Die Sendung vom 19. April 2020 von Carsten Tesch von MDR Diskurs im Gespräch mit Karina Kehlet Lins hören Sie hier.


Liebe in den Zeiten der Corona


Gerade die aktuellen Herausforderungen mit Lockdown und häuslicher Quarantäne werfen viele Fragen auf wie „Was macht die Dauer-Zweisamkeit mit der Liebe?“. Viele Paare sind jetzt häufiger, enger und konfliktreicher zusammen. Bei manchen kehrt auch Langeweile und Stille ein – man hat sich bei andauernderem Aufeinandersitzen einfach weniger zu berichten.


Andere Paare haben ganz anderes Sorgen. Durch die Beschränkungen können sie nicht nicht mehr treffen, weil Ländergrenzen zwischen ihren Wohnorten liegen. Wie schafft es ein Paar dann gut über diese Zeit? Matthias Ohler hat Karina Lins am 15. April dazu gesprochen. Zu Hören bei Sounds of Science hier. Über ihr Buch „Sprechen über Sex“ – damals noch nicht auf deutsch erschienen – und ihre Erfahrungen aus der Praxis spricht Karina Lins hier.