autobahnuniversität / Otto F. Kernberg - Konzepte der Psychotherapie von Borderline-Störungen

Otto Kernberg gehört zu den maßgeblichen und einflussreichsten Persönlichkeiten im Feld psychotherapeutischer, insbesondere psychoanalytisch orientierter Praxis, Forschung und Lehre. Sechzehn Jahre lang gab er das Journal of the American Psychoanalytic Association heraus. Sechs Jahre wirkte er als Präsident der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung. Die Liste der Themen und Symptomatiken sowie seiner Publikationen dazu ist lang, stets galt sein forschendes und lehrendes Interesse einer Verbesserung und besseren Begründung therapeutischen Handelns und Wirkens. Für viele ist er, nicht nur diesbezüglich, ein Vorbild.


Otto Kernberg hielt vor drei Jahren – damals bereits neunundachtzigjährig und von beeindruckender Vitalität – als Hauptreferent auch den abschließenden Plenumsvortrag bei dem vielbeachteten Kongress Was ist der Fall? Und was steckt dahinter? Diagnosen in Systemischer Theorie und Praxis. Der Titel: Strukturiertes Interview als diagnostische Methode für Persönlichkeitsstörungen. Der Kongress war von der Carl-Auer Akademie mit organisiert worden. Wie immer zeigte sich Kernberg auf der Höhe der Zeit, mit weitem Überblick über unterschiedliche Praxeologien und Theorien. Seine Offenheit, Kolleginnen und Kollegen mit anderen konzeptionellen Grundansätzen als den seinen zu begegnen, mit ihnen zu diskutieren und miteinander zu lernen, sollte doch weit mehr Schule machen, als das leider immer noch der Fall ist.


1995 nahm die autobahnuniversität Otto Kernbegs Beitrag zu den Lindauer Psychotherapiewochen auf. Auch dies ein Glücksfall. Man höre und staune … Und diskutiere, mit sich oder anderen. Und schon stört wieder mal kein Stau auf der Autobahn mehr.


Der Beitrag war im Programm wie folgt ausgeschrieben: „Die moderne Psychotherapieforschung legt heute besonderen Wert auf die genaue Spezifizierung der jeweils untersuchten Behandlung. Obwohl die verschiedenen theoretischen Orientierungen in der Psychotherapie unterschiedliche Konzeptionen für den Begriff Borderline erarbeitet haben, entwickelte sich ein überraschender Grad an Übereinstimmung bezüglich der für diese Patienten als geeignet erscheinenden Behandlungsmethode, namentlich einer psychoanalytisch orientierten Psychotherapie, die auf Übertragungsdeutungen beruht. Das vorgestellte Behandlungsmodell basiert auf ichpsychologischen und objektbeziehungtheoretischen konzepten. Die dargestellten Behandlungsstrategien und die Behandlungstechnik resultieren aus einem integrierten theoretischen Model der Borderline-Psychopathologie.“



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