autobahnuniversität / Wilhelm Rotthaus - Kindheit in einer gewandelten Welt
Wilhelm Rotthaus: Kindheit in einer gewandelten Welt
Vortrag, Heidelberg, 1998
Wozu erziehen? Unter diesem Titel erschien im Jahr 1998 aus der Feder von Wilhelm Rotthaus ein Buch, das zum Bestseller wurde. Wilhelm Rotthaus ist ein echter Experte, wenn es um Auffälligkeiten im Verhalten und Erleben von Kindern und Jugendlichen geht. 20 Jahre lang war er Ärztlicher Leiter des Fachbereichs Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters der Rheinischen Kliniken Viersen. Seine systemische Herangehensweise schaut nicht nur auf die Kinder und Jugendlichen, sondern auf Kontexte von Eltern, Familie und Gesellschaft sowie auf die jeweiligen Hilfesysteme. Seine Fachbücher zu Ängsten oder Suizidhandlungen von Kindern und Jugendlichen finden beste Kritiken. Auch als Herausgeber gefragter Praxisbücher zur systemischen Psychotherapie und Psychiatrie mit Kindern und Jugendlichen hat er sich einen Namen gemacht. Im März 2020 erscheint in der Reihe der Carl-Auer-Ratgeber Ängste von Kindern und Jugendlichen. Das Elternbuch.
Es ist ein wirklicher Glücksfall, dass das hier wiedergegebene Tondokument der Carl-Auer Autobahnuniversität in guter Qualität erhalten blieb und digitalisiert werden konnte (es stammt aus Zeiten, als Kassetten und die dazugehörigen „Salate“ State-of-the-Art waren …).
Noch bevor die Diskussion um Autorität, Disziplin oder laissez-faire die Talkshows füllte und mit einigem Dampf auflud (Bernhard Bueb, Manfred Spitzer, Michael Winterhoff waren einige der Protagonisten, die dort auftraten), hat Wilhelm Rotthaus sich konzentriert und ohne viel Aufhebens der Frage gewidmet, was Erziehen überhaupt ist, was es früher war und warum es heute so schwierig zu sein scheint. Die Frage „Wozu erziehen?“ zeigt zwei Seiten auf: Wozu überhaupt erziehen? Macht es Sinn? Und wozu erziehen im Sinne von: Zu was, oder zu wem wollen wir unsere Kinder erziehen? Wer ist eigentlich verantwortlich wofür? Und was bedeutet all das bezogen auf eine Lebenszeit, die wir Kindheit nennen?
Rotthaus folgt nicht der dem Thema häufig innewohnenden Einladung, zu dramatisieren, anzuklagen oder zu bagatellisieren. Fesselnd und in vorbildlich sortierter Weise entwickelt er, wie es dazu kam, dass viele Eltern sich so unsicher erleben in ihrer Aufgabe, Erziehende zu sein, und was ihnen helfen könnte.
Sehr hilfreich!
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