2 Zeitgefühle für das Entscheiden – Handwerk und Kunst.

Eine weitere Skizze zu DEM aktuell vibrierenden Feld in der Organisationsentwicklung, für den nächsten Sprung in der Kompetenzentwicklung in Organisationen, für den die Zeit reif ist. Der Kompetenz der Beidhändigkeit. Warum scheint dieser konstruktive Entwicklungsdruck plausibel und ergiebig zu sein? Weil die aktuellen Bedingungen günstig sind. Der Entwicklungsdruck vom Markt ist unübersehbar da, von den globalisierten Märkten, trotz aller Retro-Tendenzen in der Politik. Und weil das Potenzial dafür bei den Mitarbeitern seit langem da ist. In den allermeisten Organisationen.


BEIDHÄNDIGKEIT BRAUCHT 2 ZEITGEFÜHLE:



Chronos (griechisch Χρόνος Zeit) ist in der griechischen Mythologie der Gott der Zeit. Er versinnbildlicht den Ablauf der Zeit und auch die Lebenszeit.


Kairos (griechisch Καιρός) ist ein religiös-philosophischer Begriff für den günstigen Zeitpunkt einer Entscheidung, dessen ungenutztes Verstreichen nachteilig sein kann. In der griechischen Mythologie wurde der günstige Zeitpunkt als Gottheit personifiziert.


Beide Zeitgefühle werden gebraucht – um das Bewährte und Erreichte zu sichern und um dem Neuen, der Disruption ihren Schrecken zu nehmen, ihr eine gleichwertige Aufmerksamkeit und damit reale Chance zu geben. Das Zusammenspiel der beiden Zeitgefühle ist schwierig zu akzeptieren und zu organisieren. Es fordert Teams heraus, ihr Aufgabenverständnis und damit ihre Gewohnheiten im (Nicht-) Kooperieren zu überprüfen. Dieses Überprüfen mag auch dazu führen, ein bisher ungewohntes Zusammenspiel von zwei verschiedenen Modi des Entscheidens einzuüben. Not easy, alles andere als selbstverständlich.


Andererseits: ein Team und erst recht eine Organisation, die es schafft, „das beidhändige Zeitgefühl“ in ihr Arbeiten und Entscheiden zu integrieren, ist vermutlich unschlagbar schnell und genau, effektiv und effizient. Und hat ein starkes Kompetenzgefühl und Zuversicht dabei.


Mein Tipp: Probieren Sie es in Ihrem Team aus – eventuell das schöne Zitat von Christoph Niemann zur 10.000-Stunden-Regel von gutem Handwerk :-).