autobahnuniversität / Willi Butollo - Selbstunterstützung, Kontakt und Dialog

Die Autobahnuniversität dokumentierte im Jahr 1995 den 2. Europäischen Kongress für Hypnose und Psychotherapie nach Milton H. Erickson. Dabei entstanden Aufnahmen von Vorträgen und Workshops mit nachhaltiger Wirkung, deren Aktualität in immer wieder neuen Kontexten sichtbar wird. Ein aktuelles und prominentes Beispiel ist der Vortrag, den Paul Watzlawick bei diesem Münchner Kongress unter dem Titel Typische Probleme der Verständigung im Alltag hielt. Im Sommer des Jahres 2021 wäre der „Welt-Kärntner“, wie seine Großnichte und Biographin Andrea Köhler-Ludescher Paul Watzlawick einmal nannte, 100 Jahre alt geworden. Aus diesem besonderen Anlass hat der Carl-Auer Verlag diesen Vortrag in Buchform verfügbar gemacht: Paul Watzlawick: Die Lösung ist immer der beste Fehler. Typische Probleme der Verständigung im Alltag.


Der Kongress-Beitrag von Willi Butollo (ebenfalls gebürtiger Kärntner), den wir hier zugänglich machen, handelt von Posttraumatischen Belastungsreaktionen und davon, wie man sie in Bezug auf Selbst-Psychologie, Kontakt und Dialog verstehen, utilisieren und behandeln kann. Willi Butollo gehört zu den Forschern und Praktikern, die die Bedeutung posttraumatischer Symptomatiken erkannten, als das noch wenig bis gar nicht erkannt, geschweige denn irgendwie berücksichtigt oder gar „modisch“ war.


Laut Butollo ist eine – durchaus wünschenswerte – Integration unterschiedlicher Therapierichtungen weniger eine Frage von Techniken (oder „tools“) als vielmehr eine Frage der Art und Weise, wie eine Psychologie des Selbst konzeptionalisiert wird und welches tiefere, nützlichere, entwicklungs- und heilungsförderliche Verständnis für Selbstwirksamkeit und Selbstunterstützung dabei möglich wird, auf Seiten von Klienten und Therapeuten. Dies gilt insbesondere für Posttraumatische Belastungsreaktionen, die zuerst einmal eine ganz natürliche Reaktionsform und auch nicht so einfach in Dauer und Wirkungsintensität als Störungen oder Nicht-Störung einzuordnen sind. Selbstunterstützung, Kontakt (in dem sich Traumatisierung vielleicht am deutlichsten zeige) und Dialog (als mögliches Ziel erfolgreicher Behandlung) bilden für Butollo den Dreisatz, an dem erfolgreiche Psychotherapie sich orientieren kann.


Prof. Dr. Willi Butollo lehrte an der Universität London, bevor er einem Ruf an den Lehrstuhl für Psychologie und zur Leitung der Abteilung Klinische Psychologie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München folgte. Entwickler der integrativen Psychotherapie. 1981 Gründung des IPS – Institut für Psychotherapie und Supervision. Psychosoziale Hilfsprojekte und Ausbildungen in Bosnien und Kosovo. Weitere Projekte in Ägypten, Pakistan, Libanon, Haiti, Kirgistan. 1998 Gründung des  Münchner Institut für Traumatherapie (MIT). Entwicklung der Dialogischen Traumatherapie.



Beim Mund-Nasen-Schutz bleiben die Ohren frei! Also: Ob im Auto oder mit der Maske in der großen weiten Welt: Kopfhörer auf und Autobahnuniversität hören! Jeder Stau bringt Sie weiter. Und, wo es geht, die freien Augen und den freien Geist nutzen: Carl-Auer Bücher lesen!