Rituale dienen nicht in erster Linie der Bewahrung des Alten, sondern der Gestaltung des Übergangs zu Neuem. Rituelle Verschreibungen haben ihre feste Tradition in der Systemischen Therapie. Wie Rituale wirken und welchen Stellenwert sie im menschlichen Leben haben, ist aber in diesem Zusammenhang kaum reflektiert worden. Davon handelt dieses Buch in seinem ersten Teil.
Luc Ciompi schlägt darauf die Brücke zwischen Anthropologie und Beratung bzw. Therapie, indem er die Bedeutung von Ritualen für die Kanalisierung von Gefühlen herausarbeitet. Evan Imber-Black, Ulrich Clement, Gunthard Weber und Celia Falicov stellen daran anschließend ihre therapeutische Arbeit mit Ritualen vor.
Wie Rituale auch in der Organisationsentwicklung fruchtbar gemacht werden können – vor allem dann, wenn es um Wandel in Organisationen geht – illustrieren die Beiträge von Tom Levold, Jochen Schweitzer-Rothers und Elisabeth Nicolai.
Dass Politik, Wirtschaft und Sport Felder sind, die ohne Rituale kaum vorstellbar wären, machen der Schweizer Alt-Bundespräsident Moritz Leuenberger, der Sportjournalist Richard B. Reich und Beat Kappeler in ihren Beiträgen deutlich.
Abschließend zieht Rosmarie Welter-Enderlin anhand eines Fallbeispiels ein Fazit für die Praxis von Beratung und Therapie.
Rosmarie Welter-Enderlin, MSW, Paar-, Familien- und Organisationsberaterin, Lehrbeauftragte an der Universität Zürich; Autorin zahlreicher Fachartikel und Bücher, darunter Resilienz und Krisenkompetenz (2. Aufl. 2015), Wie aus Familiengeschichten Zukunft entsteht (2. Aufl. 2015) und – zusammen mit Bruno Hildenbrand – Resilienz: Gedeihen trotz widriger Umstände (5. Aufl. 2016), Rituale – Vielfalt in Alltag und Therapie (3. Aufl. 2011) sowie Gefühle und Systeme (1998). 2003 erhielt sie den „American Family Therapy Academy Award“ für herausragende Beiträge zur Familientherapie. Im Jahr 2006 ehrten zahlreiche Kollegen Rosmarie Welter-Enderlins Beitrag zur Entwicklung der systemischen Therapie und Beratung mit der Festschrift Erhalten und Verändern (hrsg. von Bruno Hildenbrand).
Bruno Hildenbrand, Prof. i. R. Dr.; war bis zum Eintritt in den Ruhestand 2015 Professor für Sozialisationstheorie und Mikrosoziologie am Institut für Soziologie der Friedrich Schiller Universität Jena und bearbeitet jetzt als Gastwissenschaftler an der Universität Kassel ein Projekt über die Bewältigung von Krisen im Umgang mit Kindeswohlgefährdungen in sozialen Diensten. Bis 2015 war er Dozent und Supervisor am Ausbildungsinstitut für systemische Therapie und Beratung Meilen in Zürich. Er lebt in Marburg. Veröffentlichungen u. a.: Einführung in die Genogrammarbeit (5. Aufl. 2020), Unkonventionelle Familien in Beratung und Therapie (zus. mit Dorett Funcke, 2009); gemeinsam mit Rosmarie Welter-Enderlin u. a. Herausgeber von Resilienz – Gedeihen trotz widriger Umstände (5. Aufl. 2016), Gefühle und Systeme. Die emotionale Rahmung beraterischer und therapeutischer Prozesse (2. Aufl. 2011), Rituale – Vielfalt in Alltag und Therapie (3. Aufl. 2011); mit Ulrike Borst Herausgeber von Zeit essen Seele auf. Der Faktor Zeit in Therapie und Beratung (2012), Genogrammarbeit für Fortgeschrittene (2018).
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