Wer abwartet, kommt heute notorisch zu spät. Noch vor der Corona-Pandemie mochte es genügen, sich an der Eule der Minerva zu orientieren, die erst in der Dämmerung zu ihrem Flug ansetzt. Für Philosophinnen und Philosophen hieß das, die Zeitläufte abzuwarten und mit den Analysen erst zu
Wer abwartet, kommt heute notorisch zu spät. Noch vor der Corona-Pandemie mochte es genügen, sich an der Eule der Minerva zu orientieren, die erst in der Dämmerung zu ihrem Flug ansetzt. Für Philosophinnen und Philosophen hieß das, die Zeitläufte abzuwarten und mit den Analysen erst zu beginnen, nachdem das Tagesgeschäft vorüber war. Seit mit dem SARS-CoV-2-Virus eine Art Brandbeschleuniger für die Dynamik sozialer Prozesse gezündet hat, scheint diese Haltung für eine Gesellschaftsdiagnose der Gegenwart nicht mehr angemessen. Noch bevor die Eule der Minerva zu ihrem Flug anhebt, sind mit digitalem Furor bereits reale Fakten geschaffen worden. Aus diesem Grund braucht es permanent Updates zur Lage der Gesellschaft. In dieser Buchreihe erscheinen freie Essays zu allem, was bei Tageslicht betrachtet werden sollte. Ganz im Sinne Montaignes, der diese faszinierende Textsorte begründete, wird hier nicht das Sein, sondern der Übergang gezeichnet.
Matthias Eckoldt Herausgeber der Reihe update gesellschaft
Matthias Eckoldt, Dr., studierte Philosophie, Germanistik sowie Medientheorie und promovierte mit einer Analyse der Massenmedien auf Grundlage der Luhmann’schen Systemtheorie und der Foucault’schen Machtanalytik. Autor von Romanen, Prosa, Fachbüchern, Theaterstücken, Essays und Radiomanuskripten. Im Carl-Auer Verlag sind von ihm erschienen: Die ewige Wahrheit und der Neue Realismus (2019, zus. mit Markus Gabriel), Kann sich das Bewusstsein bewusst sein? (2017) und Kann das Gehirn das Gehirn verstehen? (2. Aufl. 2014). Seine Arbeit im Radio wurde 2009 mit dem idw-Preis für Wissenschaftsjournalismus gewürdigt. Daneben erhielt er ein Recherchestipendium des American Council on Germany in New York, ein Aufenthaltsstipendium des Künstlerhauses Lukas in Ahrenshoop sowie den Jury-Preis des Berliner Hörspielfestivals. Schwerpunkte: Systemtheorie der Massenmedien, Machtanalytik moderner Gesellschaften, Konstruktivistische Paradigmen, Moralphilosophie, Verbindung von Wissenschaft und Kunst. Zurzeit lehrt Matthias Eckoldt als Schreibdozent an der FU Berlin.
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