The GRR Method - Die GRR-Methode EN/DE

EN:


How complex autopoietic systems develop, cannot be predicted to the point, we can only indicate by analysis of their FORM, whether and in which way they ex-differentiate, rhythmize themselves, monotonize, drift away chaotically into the undetermined, oscillate between undetermined and imaginary FORMs or simply dissolve into emptiness ...


 


With FORManalysis we bring scientific rigor to systems research in the humanities and are able to use computer emulations to test whether our analyses work or not.


 


However, this does not relieve us of the work of determining FORM in the first place and making all the small and large decisions in the everyday, organizational and social context that we are continually confronted with. Nevertheless, computer emulation can then be used to quickly determine whether what we see there matches what we actually wanted to study.


 


While there are those who claim that one cannot make predictions at all in complex systems or that one necessarily becomes rigid in trying to apply scientific methods in and about them, such claims only run into decision blockages and postmodern quicksand.


 


They are also out of touch with life, because:


 


We always decide about undetermined; everything else is already decided. And to this end, we all apply three (scientific) criteria every day - sometimes unconsciously, sometimes more consciously - to ensure that what we decide does not get us into unnecessary trouble, or that, in the best case, it ensures that we secure new advantages.


 


And these criteria are:


 


1. Generalizability


Can we abstract the conditions under which the phenomenon becomes possible, for example, by establishing universal attributes of/of the (respective) system(s) that enable us to determine its/their FORM?


 


2. Reproducibility


Are we able to repeat the experiment, the decision ... under comparable conditions with comparable outcome? Do we obtain comparable products? Can the FORM be reproduced or is it an exceptional phenomenon?


 


3. Respecifiability


Can we specify the conditions that make the phenomenon more likely? Can we respecify from the abstraction/reduction of complexity? Are we able to rediscover the FORM in the vivid and concrete (organizational, social) everyday life?


 


The difference is made by those who consciously apply the criteria to complex challenges and know how to narrow down their presuppositions about system evolution to such an extent that navigating in complexity and emergence is successful in such a way that new conflicts, new problems, new challenges can arise.


 


Those who do not do this, in case of doubt, cannot experience anything new and are forced to repeat their own, organizational and social history over and over again.


 


We are talking about reflective learning in complex environments.


 


And this is done through the following three questions:


 


- Can it be generalized?


- Is it reproducible?


- Is it respecifiable?


Of course, we must concede that there might exist phenomena that cannot be generalized or reproduced or respecified: but in almost all every day scenarios if some or all of the three questions are answered with "No!" in context of our own cognitive abilities, we can assume that there is something wrong with our analysis or that we have a problem we do not know enough about yet.


 


GRR method, coupled with fundamental knowledge of systems theory and FORMlogic as well as experience and willingness to give more space to one's own creativity and intuition, leads to functional analyses of complex autopoietic (conflict)systems and helps to surf the entropic wave with more elegance and confidence in one's own abilities, without inevitably falling victim to confirmation bias and self-fulfilling prophecies, which lead to us repeatedly becoming part of the problem instead of being part of the solution.


 


Further reading: https://www.carl-auer.de/magazin/search/How%20does%20System%20function




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DE:


 


Die GRR Methode


 


Wie sich komplexe autopoietische Systeme entwickeln, lässt sich nicht auf den Punkt vorhersagen, wir können nur über Analyse ihrer FORM angeben, ob und in welcher Weise sie sich ausdifferenzieren, selbst rhythmisieren, monotonisieren, chaotisch ins Unbestimmte wegdriften, zwischen Unbestimmtheit und Imagination oszillieren oder sich einfach in Leere auflösen ...


 


Über FORManalyse bringen wir naturwissenschaftliche Härte in geisteswissenschaftliche Systemforschung und sind dazu in der Lage, an Computeremulationen zu überprüfen, ob unsere Analysen funktionieren oder nicht.


 


Das nimmt uns aber nicht die Arbeit ab, die FORM überhaupt erst einmal zu bestimmen und im alltäglichen, organisatorischen und gesellschaftlichen Kontext all die kleinen und großen Entscheidungen zu fällen, mit denen wir kontinuierlich konfrontiert sind. Allerdings lässt sich dann an der Computeremulation schnell feststellen, ob das, was wir da sehen, mit dem übereinstimmt, was wir eigentlich untersuchen wollten.


 


Zwar gibt es diejenigen, die behaupten, man könne in komplexen Systemen überhaupt keine Vorhersagen machen oder würde beim Versuch darin und darüber wissenschaftliche Methoden anzuwenden zwangsläufig rigide, aber solche Behauptungen laufen nur in Entscheidungsblockaden und postmodernen Treibsand aus.


 


Sie sind außerdem lebensfremd, denn:


 


Wir entscheiden immer über Unbestimmtheit, alles andere ist bereits entschieden. Und dazu wenden wir alle täglich - mal unbewusst, mal bewusster - drei (wissenschaftliche) Kriterien an, um sicherzustellen, dass uns das, was wir entscheiden, nicht unnötig in Schwierigkeiten bringt, beziehungsweise dass es im besten Fall dafür sorgt, dass wir uns neue Vorteile sichern.


 


Und diese Kriterien heißen:


 


1. Generalisierbarkeit


Können wir die Bedingungen abstrahieren, unter denen das Phänomen möglich wird, indem wir beispielsweise universelle Merkmale von/des (jeweiligen) System(s) feststellen, die uns ermöglichen, seine FORM zu bestimmen?


 


2. Reproduzierbarkeit


Sind wir dazu in der Lage, das Experiment, die Entscheidung ... unter vergleichbaren Bedingungen mit vergleichbarem Ausgang zu wiederholen? Erhalten wir vergleichbare Produkte? Lässt sich die FORM reproduzieren oder handelt es sich bei ihr um ein Ausnahmephänomen?


 


3. Respezifizierbarkeit


Können wir die Bedingungen konkretisieren, die das Phänomen wahrscheinlicher machen? Können wir aus der Abstraktion/Reduktion der Komplexität heraus wieder konkret werden? Sind wir dazu in der Lage, die FORM im lebendigen und konkreten (Organisations-, Gesellschaft-)Alltag wiederzufinden?


 


Den Unterschied macht, wer die Kriterien bewusst auf komplexe Herausforderungen anwendet und darüber seine Vorannahmen über Systemevolution so weit einzukreisen versteht, dass in Komplexität und Emergenz zu navigieren so gelingt, dass neue Konflikte, neue Probleme, neue Herausforderungen entstehen können.


 


Wer das nicht tut, der kann im Zweifelsfall nichts Neues erleben und ist dazu gezwungen, seine eigene, organisatorische und gesellschaftliche Geschichte immer und immer wieder zu wiederholen.


 


Wir sprechen über reflektiertes Lernen in komplexen Umwelten.


 


Und das geschieht über die folgenden drei Fragen:


 


- Ist es generalisierbar?


- Ist es reproduzierbar?


- Ist es respezifizierbar?


 


Natürlich müssen wir einräumen, dass es Phänomene geben kann, die sich nicht verallgemeinern, reproduzieren oder respezifizieren lassen, aber in fast allen Alltagsszenarien gilt: Wenn einige oder alle drei Fragen im Rahmen unserer eigenen kognitiven Fähigkeiten mit "Nein!" beantwortet werden, können wir davon ausgehen, dass mit unserer Analyse etwas nicht stimmt oder dass wir ein Problem haben, über das wir noch nicht genug wissen.


 


Die GRR-Methode, gekoppelt mit fundamentalem Wissen über Systemtheorie und FORMenlogik sowie Erfahrung und Bereitschaft, der eigenen Kreativität und Intuition mehr Raum zu geben, führt zu funktionalen Analysen komplexer autopoietischer (Konflikt)Systeme und verhilft dazu, die entropische Welle mit mehr Eleganz und Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu surfen, ohne dabei zwangsläufig confirmation bias und selbsterfüllenden Prophezeiungen zum Opfer zu fallen, welche dazu führen, dass wir wiederholt Teil des Problems werden, anstatt Teil der Lösung zu sein.


 


Weiterführende Literatur: https://www.carl-auer.de/magazin/search/How%20does%20System%20function