Mit ein wenig Paranoia in die Chefetage!
„Die paranoide Persönlichkeitsstörungen“, so bei Wikipedia nachzulesen,“ ist gekennzeichnet durch besondere Empfindlichkeit gegenüber Zurückweisung, Nachtragen von Kränkungen, übertriebenes Misstrauen sowie die Neigung, Erlebtes in Richtung auf feindselige Tendenzen gegenüber der eigenen Person zu deuten. Neutrale und freundliche Handlungen anderer werden als feindlich, herabsetzend oder verächtlich machend erlebt.“ Solche Menschen sind ständig auf der Hut und warten geradezu auf die nächste feindselige Attacke.

Für die Karriere ist ein gewisses Maß an paranoidem Verhalten durchaus förderlich, meint Dr. Niels Van Quaquebeke, Professor an der Kühne Logistics University (KLU) in Hamburg. Etwas Misstrauen und die Konzentration auf potentiell unvorteilhafte Situationen helfen paranoiden Menschen auf dem Weg nach oben.

In seiner Studie hat Van Quaquebeke 441 Angestellte in unterschiedlichen Bereichen über ein halbes Jahr hinweg befragt. Sie beantworteten allgemeine Fragen zu ihrer Person und Position in ihrem Unternehmen. Außerdem füllten sie einen Fragebogen zu paranoiden Vorstellungen aus. Das Ergebnis: Höhere Grundwerte in paranoider Persönlichkeit sagten den Aufstieg im Unternehmen voraus.

„Die Wirtschaftswelt wird immer unsicherer“, konstatiert Van Quaquebeke, „wir sehen Wirtschaftskrisen, globalen Wettbewerb, und neue disruptive technologische Entwicklungen. Menschen mit paranoiden Eigenschaften sind auf solche Herausforderungen häufig besser vorbereitet, weil sie in Gedanken diese Szenarien schon durchgespielt haben.“ 

Der Artikel „Paranoia as an Antecedent and Consequence of Getting Ahead in Organizations: Time-Lagged Effects Between Paranoid Cognitions, Self-Monitoring, and Changes in Span of Control“ ist in Frontiers in Psycholgy erschienen.

Neu in der Carl-Auer-Reihe „Störungen systemisch behandeln“:
Elisabeth Wagner, Katharina Henz, Heiko Kilia: „Persönlichkeitsstörungen“