Ute Clement & Antje Tschira mit Luigi Toscano

Der deutsch-italienische Fotograf und Filmemacher Luigi Toscano, heutiger Gast im Wahrnehmungspodcast bei Antje Tschira und Ute Clement, wurde 2021 von der UNESCO zum Botschafter UNESCO Artist for Peace ernannt, als erster Fotograf überhaupt. Seine großformatigen Portraits Holocaust-Überlebender, Gegen das Vergessen, werden an frei zugänglichen Orten präsentiert und erhalten sehr große Aufmerksamkeit.


Was wären mögliche Erklärungen für die Wirksamkeit und Annahme der Ausstellungen? Es geht, so Toscano, um eine besondere Art und Weise von Erinnerungskultur, die eine neue Ebene eröffnen kann. Er war selbst überrascht, dass das so bekannt wurde und so viel Aufmerksamkeit erfährt.


Zur Arbeitsweise erläutert Luigi Toscano, dass es zunächst darum geht, die Menschen kennenlernen, einander dafür Zeit zu lassen, Respekt zu erweisen, bis etwas wie Vertrautheit entstehen kann. Den Gesprächspartnern muss der Raum gelassen sein, wie sie erscheinen. Auch berührende, häufig schmerzliche Phasen im Gespräch werden miteinander bestanden. Dann erst, zum Abschluss, erfolgt die Aufnahme des Bildes. Wichtig dabei ist, alles zu erklären, was dabei geschieht (Hintergrund, Licht, auch Anfassen kann dazu gehören).


All dies sind besondere Voraussetzungen und Vorbereitungen dafür, was dann schließlich über die Aufnahmen in die Wahrnehmung kommen und solche Aufmerksamkeit erfahren kann. Luigi Toscano erzählt von seinen Begegnungen im Gespräch mit sehr eindrücklichen Beispielen. Und auch über aggressive und gewaltsame Tätlichkeiten gegen seine Bilder und wie man damit umgehen kann.