autobahnuniversität / Harald Allabauer - Nützliche Spielregeln zur Nicht-Veränderung in Organisationen

Harald Allabauer hielt diesen von der Autobahnuniversität dokumentierten Vortrag Mitte der 1990er Jahre. Zu Beginn erwähnt er eine Geschichte, die paradigmatisch steht für die Anforderungen, die in kaum erfüllbare Wünsche an Hilfe zum Ausweg aus als problematisch erlebten Situationen münden – nicht nur in Organisationen, aber dort besonders: Eine Gruppe in einem tiefen dunklen Wald verirrter Wanderer trifft in diesem Wald jemanden, den sie fragt, ob er ihnen nicht aus diesem Wald heraushelfen könne; seine Antwort: Das sei auch sein Problem, und er könne ihnen – nachdem er schon eine Weile in diesem Wald unterwegs sei und sich insofern einigermaßen auskenne – lediglich sagen, wie es noch tiefer hineingeht; vielleicht könnten sie dann gemeinsam von dort her erfolgversprechender suchen, wie man herauskomme ...
Allabauer entwickelt im Vortrag sodann, so deutlich wie überraschend und mit viel Witz, ein Set an Mustern und Regeln, die eher Nicht-Veränderung statt guter Entwicklung bzw. Veränderung in Organisationen sichern, wie etwa: Vermeidung von Transparenz; Sorge für Überforderung einer Organisation (besonders bei Veränderungen ohne Rücksicht auf zu Bewahrendes); Rasche Symptom-Behandlung statt eigentlicher Problemlösung; Suche nach einer Problembenennung, die es ermöglicht, bei der bisherigen Lösung zu bleiben; Suche nach Personen, die als Verursacher adressiert werden können, statt nach Spielregeln; u. a. m.

Harald Allabauer gehörte zu den bedeutenden Innovatoren im Feld von Organisationstheorie und -beratung, besonders in Österreich, von dort her im gesamten deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Er wirkte unter anderem lange Zeit als Lehrbeauftragter am Zentrum für Soziale Kompetenz der Universität Graz und als Gesellschafter der osb Wien Consulting GmbH.

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