Geständnis und Bekenntnis

Unschuldige Elefanten totschießen und mit schuldfähigen Frauen Affären haben - das sind zwei verschiedene Geschichten. Gestanden hat der spanische König das eine, die spanischen Medien karten mit dem andern nach. Nun hat der Monarch mit dem lädierten Bein gleich die Gesamtsünderschaft am Hals. So unterscheidet  weder er noch die Medien, wo eine Unterscheidung gut wäre. Das hätte Format: Zu sagen, dass ihm die Elefantenjagd leid tut, dass aber sein Sexualleben Privatsache ist und ihm nicht leid, sondern gut tut (oder umgekehrt, wenn es denn so sein sollte).


Wir werden auch in Zukunft mediale Enthüllungen von moralisch strittigen „Fehltritten“ erleben. Und wir werden Promis dabei zusehen können, die sich dem Druck beugen und eine Version des Geschehens zum Besten geben.


Ich halte den Schutz des Privatlebens für ein hohes Gut. Aber wenn schon Offenlegen, dann fände ich es  einen zivilisatorischen Fortschritt, wenn die öffentlichen Geständnisse etwas differenzierter würden und Schuldeingeständnisse („Ich hab es getan und bedaure es“) unterschieden werden von bejahenden Bekenntnissen („Ich habe es getan, und es ist gut so“).