10 Jahre: Agenda 2010

In dieser Woche jährt sich zum 10. Male die Agenda 2010. Ich will an dieser Stelle nicht die inhaltlich-politische Dimension erörtern. Andere können das weitaus besser als ich. Vielleicht braucht man aber auch gar nicht mehr darüber zu reden.


Lassen sie mich aber was zu den Menschen, die die Agenda geschaffen haben, sagen. Getreu meiner Auffassung, dass man die Inhalte nicht von den Politikern trennen kann (wen wundert`s) und vice versa, könnte man fragen, was man beim Politiker X oder Y, wenn er denn einen politischen Inhalt präsentiert, erwarten könnte. Die meisten denken dann wahrscheinlich an die Inhalte, die Sachzusammenhänge, die rationalen Begründungen, den Parteienbezug usw.


Ich denke aber auch an die Politiker selbst. An die Menschenin den politischen Anzügen. Daran, wie sie als Menschen und Person gestrickt sind. Läßt doch der Blick auf ihre Verhaltens- und Wirkungsmuster erahnen, was einem dann in Form eines Texts, einer politischen Botschaft, wie es die Agenda 201o es war, offenbart wird oder gar entgegenschlägt. Als gesellschaftspolitische Notwendigkeit verbrämt.


Natürlich immer aus rein sachlichen, rationalen oder politisch zwingenden Überlegungen heraus, heißt es dann oftmals unisono O-Ton.


Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich auch die Menschen, die ein solches politisches Convolut erschaffen haben, in demselben spiegeln. Hätte man dann also vielleicht damals im Vorfeld der Erschaffung der Agenda 2010 mal auf die Politiker selbst und ihre Verhaltensmuster, die Personen, die in dieser Rolle steckten, schauen sollen? Um einen Eindruck davon zu bekommen, was einen wohl erwarten würde, wenn der politische Kreatör X oder Y tätig wird. Ganz unabhängig vom zu erstellenden Text usw.


Ich glaube schon. Die Bevölkerung tut dies weitaus öfter, als es von Politik und Medien vermutet wird. Handelt es doch so wie Tucholsky es schon vor langer Zeit formuliert hat:


„Das Volk versteht das


meiste falsch,


aber es fühlt das meiste richtig“


Hier ist einer dieser Protagonisten, den ich vor einigen Jahren im Focus folgendermassen beschrieben habe.


http://www.focus.de/politik/deutschland/clement-austritt-deutliche-zuege-von-trotz_aid_351452.html


Hätten Sie diesem Politiker mit diesen Verhaltensmustern ein solch sensibles politisches Projekt vertrauensvoll übergeben? - Ich nicht.


(habe mich übrigens schon um die Jahrtausendwende ausführlich u.a. zu den Verhaltensmustern von Clement geäußert. Leider hat man mich bei der Besetzung der Agenda 2010 Crew nicht genügend berücksichtigt :-))