Biennale

Die letzten beiden Tage habe ich auf der Biennale in Venedig verbracht. Welch ein Genuss: Aus der Stadt, in der gefühlte Millionen von geschmacklos gekleideten Touristen sich wie am letzten Samstag vor Weihnachten durch die Gassen drängen, in das relativ leere Ausstellungsgelände (Giardini und Arsenale) zu kommen. Offenbar sind nur Leute rein gelassen worden, die geschmackvoll gekleidet sind.


Viele Räume sind dunkel, Videos werden gezeigt, die mich nicht durchweg überzeugen: Etliche moralisierend wie pädagogisch bemühte Filme im Sozialkundeunterricht. Daneben aber auch Beeindruckendes. Beispielsweise ein Modell der Giardini mit all den nationalen Pavillions, das in regelmässigen Abständen untergeht und vom Wasser verschlungen wird.


Stühle von Ai Weiwei im deutschen Ausstellungsgebäude (eigentlich dem französischen, aber beide Länder haben die Territorien getauscht - früher brauchte man dazu einen Krieg).Stühle - hier sogar richtig harte - sind so etwas wie ein Symbol für Deutschland, oder?


Was nach Programm roch, fand ich eher fad. Die kleinteiligen Ausstellungen, von unterschiedlichen Personen ziemlich anarchistisch kuratierten Ausstellungen im

Arsenale, fand ich anregender als die grossen nationalen Installationen.


Aber das Ganze in seiner Widersprüchlich- und Widerständigkeit allemal die Reise wert.


Noch ein Tip: Karten im Arsenale kaufen, da gibt es keine Schlangen an den Schaltern,