Empathiebeschleuniger - oder?

Eine der nicht-intendierten Nebenwirkungen der Pariser Attentate könnte (d.h. muss nicht) die Erhöhung der Empathie für Syrienflüchtlinge sein.


Wenn derartige Terrorakte die normale Lebensweise verunsichern, dann wird erlebbar, was in Syrien - allerdings tausdendfach multipliziert - der gegenwärtige Alltag ist. Jeden Tag sterben dort Hunderte von Menschen, es werden Massengräber gefunden, in denen Jessiden zu Tausenden verscharrt sind usw. - all das scheint fern von uns, abstrakt. Der Terroranschlag in Beirut: juckt hier niemanden. Aber Paris, das ist Europa, das sind wir, unsere Erwartungssicherheit wird weggebombt. Wer dies erlebt und fühlt, sollte ein wenig mehr verstehen können, warum Menschen ihr Land verlassen... Die Empathie für syrische Flüchtlinge könnte steigen.


Dass dies kein Muss ist, zeigt unser Herr Söder. Er regrediert offenbar auf den Entwicklungsstand vorlogischen Denkens, wie es auch bei manchen Formen schizophrener Denkstörungen der Fall ist (ich kenne mich da aus, das hab ich beforscht), indem er aus der Ähnlichkeit von Worten auf die Identität ihrer Bedeutung schließt. Er sagt, wenn ich das einigermaßen wortnah in Erinnerung habe, dass wir unsere "Grenzen schützen" müssen und daher müssen wir die Zahl der Flüchtlinge "begrenzen"...


Da lobe ich hier doch mal unseren Horst Seehofer (wie auch de Maizière, Maas und andere Politiker, die sich von derartigen Gleichsetzungen distanzieren. Beides in einen Topf zu werfen, ist weder logisch noch nützlich.